Bochum. .

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer 1. Im Kampf gegen Herzleiden greift die Bochumer Augusta-Krankenanstalt fortan auf Technik zu, die den Patienten weitgehend schont und die Diagnosen präziser macht.

Die Untersuchungen werden künftig im neuen Herzkatheterlabor durchgeführt.
Die Untersuchungen werden künftig im neuen Herzkatheterlabor durchgeführt. © WAZ FotoPool

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer 1. In Deutschland erleiden jedes Jahr 280 000 Menschen einen Herzinfarkt. Im Kampf gegen die oft todbringenden Herzleiden kann die Augusta-Krankenanstalt fortan auf Spitzentechnologie zugreifen, die den Patienten weitgehend schont und die Diagnosen präziser macht.

1,5 Mio. Euro investierte die Klinik an der Bergstraße in ihr neues Herzkatheter-Labor: „das modernste weit und breit“, betonte Dr. Karl Josef Altmaier, Leitender Oberarzt der Kardiologischen Klinik, gestern bei der offiziellen Inbetriebnahme. „Alle gängigen Verfahren sind einbezogen: ein Quantensprung für unser Haus“, ergänzte Augusta-Geschäftsführer Ulrich Froese.

Ob in den lebenswichtigen Minuten unmittelbar nach einem Infarkt oder im Zuge von akuten und chronischen Erkrankungen und Untersuchungen: „Das High-Tech-Labor bietet uns die Möglichkeit, binnen einer halben Stunde die komplette Diagnostik vorzunehmen. Erstmals können wir dabei auf dreidimensionale Darstellungen zurückgreifen. Das ist in dieser Form in Bochum einmalig“, erklärte Chefarzt Prof. Dr. Michael Wehr, der drei Vorzüge des Labor-Umbaus herausstellt:

Auch interessant

1. Eine neuartige Röntgentechnik halbiere die Strahlenbelastung für den Patienten.

2. Die Kombination aus Röntgendiagnostik und Ultraschall direkt am Herzkranzgefäß erlaube eine profundere Beurteilung des Krankheitsbildes und optimiere notwendige Eingriffe, etwa das Setzen von Gefäßstützen (Stents).


3. Gleichfalls noch während der Behandlung wird der Blutfluss gemessen. „Auch diese Analyse gibt schnell und exakt Aufschluss über die erforderlichen medizinischen Maßnahmen. Unnötige Stent-Implantierungen bei chronisch kranken Herzpatienten etwa können so vermieden werden“, berichtet Prof. Dr. Wehr.

Auf vier Monitoren können die Ärzte messerscharfe Bilder in Digitalqualität betrachten. Die dazu erforderliche Kontrastmittelgabe ist automatisiert und erfolgt über eine elektronische Pumpe. Auch hier zum Wohle des Patienten: „Die Hälfte der früher üblichen Menge reicht jetzt aus“, weiß Dr. Karl Josef Altmaier.

Seit fast 20 Jahren werden in der Augusta-Krankenanstalt Herzschrittmacher implantiert. Auch diese Eingriffe werden nun im neuen Labor vorgenommen. Für Herzrhythmusstörungen steht ein Diagnoseprogramm zur Verfügung, das bei therapeutischen Entscheidungen hilfreich ist.

Eine großzügige Raumaufteilung und helle Farben sollen den Aufenthalt erträglich machen. Prof. Wehr erkennt gar eine „freundliche Umgebung“. Bei aller Fürsorge: Das dürften die meisten herzkranken Patienten anders sehen.