Oberhausen. Bei der Galasitzung zaubern die Hoagianer ihre eigene Hitparade hervor. Stargast Ireen Sheer bleibt ein Original. Und auch tänzerisch war alles im weiß-grünen Bereich.
Wieso einen Star nehmen, wenn man alle haben kann? Die KG Weiß-Grün Hoag griff bei ihrer Prunksitzung in der Luise-Albertz-Halle am Samstag tief die Stargast-Kiste: Andrea Berg, Wolfgang Petry, DJ Ötzi, die Flippers und das alles in einer Veranstaltung? Der Elferrat der Weiß-Grünen machte es möglich und zwängte sich in traumhafte Fummel. Die Bühnenbesetzung hatte offensichtlich einen Schnell-Kurs in der Schlagerschule absolviert, „DSDS” gewonnen und mit Dieter Bohlen einen Plattenvertrag abgeschlossen. Schrill kostümiert zündete zum Finale der Sitzung die Hoag-Hitparade.
Dabei musste man in der Stadthalle schon ein wenig genauer hinschauen. Schließlich sahen die Plagiate den Originalen zum Verwechseln ähnlich. Also war mitdenken gefordert: Wer möchte sich schon die Blöße geben und Ireen Sheer kurzerhand in den Elferrat verfrachten? Die Deutsch-Britin brauchte in der Playback-Show der Gesellschaft nicht interpretiert werden. Die 60-Jährige stand als Stargast höchstpersönlich auf der Bühne und legte den Takt für das Bewegen der Beine fest: „Tennessee Waltz!” Die Prima Ballerina gestand als ehrliche Haut sofort: „Ich kann für nichts garantieren!” Dabei war eine Garantie gar nicht nötig. Mit einem Beatles-Medley war sie auf der sicheren Seite. Vor einer flotten Sohle auf dem Parkett konnte sich im Zuschauerbereich kaum einer retten. Ausreden der Gatten zählte bei den Damen nicht. Die entlarvte Ireen Sheer schon auf der Bühne. Denn: „Heut' Abend hab' ich Kopfweh!”
Musik und Tanz hatten die Hoagianer reichlich im Programm. „Achim und Olli” versuchten es ganz rheinländisch. Im Raum Mönchengladbach sind die Dröpkes beheimatet, die schnell den Anschluss in die illustre Gesellschaft schafften. Sie präsentierten sich selbstbewusst: „Ja, da simma dabei!” Die Zeit nutzte die Bühnenbesetzung nicht zum Verschnaufen, sondern setzte klar auf Aktivität. Das Gefolge rund um Sitzungspräsident Thomas Pralle wurde gar zur Rasselbande, nahm Musikinstrumente in die Hand und gab den Takt vor. Dazu hatte Bauchredner Jörg Jara gleich ein paar Anmerkungen. Mit Unterstützung aus der Puppenkiste mischte der Spaßmacher ordentlich den Saal auf.
Tänzerisch war alles im weiß-grünen Bereich. Die eigene Garde der Hoaginaer legte los. Prinz Marco I. zeigte mit der Garde römisch-gallische Rhythmik. Und auch der Gemeimschaftstanz aller Oberhausener Garden ist aus dem närrischen Programm nicht mehr wegzudenken. Ob es nach der Show noch Platten-Anfragen an den musikalischen Elferrat gab, ist indes nicht bekannt.