Oberhausen. Der Hauptausschuss Groß-Oberhausener-Karneval lud zur Kindersitzung ein. In diesem Jahr folgten der Einladung 300 große und kleine Gäste.

In fetten Buchstaben über der Bühne wird unmissverständlich klar gemacht, worum es an diesem Mittwochnachmittag im Ebertbad geht. „Kindersitzung” steht da. Die kleinen Jecken regieren das Haus. Und wenn auch ganz viele Papas und Mamas mitgekommen sind, hat doch der Nachwuchs das Sagen.

Dicke Bänder aus roten und weißen Luftballons schmücken den Raum. Auf den Tischen haben die Familien ihren Proviant ausgepackt. Karneval zu feiern, macht schließlich durstig und hungrig. Und Tiger, Löwen oder Marienkäfer brauchen bestimmt eine Menge Futter. Bestimmt mögen Tiger auch am allerliebsten Chips. Die Hexen könnten sich vielleicht ein bisschen magisches Knabberzeug zaubern. Oh, es gibt auch Engel und Indianerinnen. Einen kleinen Polizisten, schon in der neuen blauen Uniform. Im Karneval sind die Kleinen den Großen modisch eben schon eine Nasenlänge voraus.

Kleine Maus

Allerliebst: Eine kleine Maus, Vivienne (sieben Monate), ist wirklich eine kleine Maus. Und was im Karneval nicht so alles möglich ist. Viviennes Bruder, Maurice (2), ist Feuerwehrmann. Während der kleine Feuerwehrmann auf Papas Schultern kräftig klatscht, als das Stadtkinderprinzenpaar einmarschiert, lutscht Vivienne auf Mamas Schoß gedankenverloren am Daumen.

Ja, „jetzt geht es los”, hat Moderator Helmut Lupszyk kurz zuvor verkündet. Und weil die Kinder alle so toll aussehen, soll jeder mal einen Applaus für seinen Nachbarn geben.

Kostprobe

Auf der Bühne bewegen sich die jungen Majestäten Andre I. und Chantal I. die erste ganz professionell. Ihr Gefolge, die Tanzgarde der Wa-Ga-Schei aus Alstaden. Die jungen Tänzerinnen, ein einziger Junge ist auch dabei, geben gleich eine Kostprobe ihres Könnens. Und anschließend klärt Helmut Lupszyk das junge Narrenvolk gleich auf, warum die Prinzessin immer so mit wippte. „Sie tanzt eigentlich mit”, sagt er. Tanzgarden kommen noch viele zum Zug. Die Blauen-Funken sind dabei, die Garden von Dampf-Drauf und der GOK.

Viel Tanz, viel Wirbel. Aber das kann natürlich nicht alles sein. Zauberer Mawisch nimmt die Kinder dann noch ein wenig magisch an die Hand. Und da sieht man mal wieder, wozu eine Tageszeitung so alles gut sein kann: Der Zauberer rollt einen Stab in ein Zeitungsblatt ein. Schwupp, ist der Stab weg. Wirklich praktisch.

300 Gäste

Alljährlich lädt der Hauptausschuss Groß-Oberhausener Karneval zu einer Kindersitzung ein. In diesem Jahr folgten der Einladung 300 große und kleine Gäste. „Wir sind ganz zufrieden”, sagte Birgit Papendorf, Schatzmeisterin des Hauptausschusses. Im vergangenen Jahr waren es auch um die 300 Gäste, davor allerdings auch mal weniger.