Oberhausen. Die Katholiken in Oberhausen planen ihre Zukunft unter dem Dach einer gemeinsamen Stadtkirche. Im Juni soll die Debatte neue Impulse erhalten.

Die Mitgliederzahlen sinken, die Kirchensteuereinnahmen schwinden, Kirchen werden geschlossen und neue Gemeindestrukturen werden dringend gesucht: Mitten in dieser Krisenlage setzt die katholische Kirche in Oberhausen, die sich künftig unter dem Dach einer gemeinsamen Stadtkirche organisieren will, ihre große Kirchendebatte fort unter dem Titel „Christlich leben. Mittendrin. Zukunft gestalten mit Dir in Oberhausen“.

„Die Zukunft unserer Stadt liegt uns am Herzen!“, heißt es im Aufruf zu einem bemerkenswerten Forum, das am Samstag, 22. Juni, von 10 bis 14 Uhr im Zentrum Altenberg an der Hansastraße 20 stattfindet. Es handelt sich um ein offenes Forum, alle interessierten Menschen sind dazu eingeladen.

Bei dem Treffen sollen gemeinsam Möglichkeiten und Themen besprochen werden, wie christliches Leben in Oberhausen künftig aktiv zu gestalten ist. Das federführende Projektteam möchte mit möglichst vielen unterschiedlichen Menschen Ideen entwickeln und deren praktische Umsetzung vorbereiten. „Diese Veranstaltung bietet eine einzigartige Gelegenheit für alle, die an der Gestaltung der Zukunft des christlichen Lebens in Oberhausen teilnehmen möchten“, heißt es wörtlich im Aufruf zum Ideenforum. Jede und jeder könne einen wertvollen Beitrag dazu leisten – gerade auch Mitglieder anderer Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie Menschen, die bislang wenig Kontakt zur Kirche hatten, seien angesprochen.

„Wir werden inspirierende Gespräche führen und um die Ecke denken“

Dem Projektteam unter Leitung von Gregor Meder gehören Sven Bartnick, Tabea Diek, Hans-Walter Henze, Monika Lux, André Müller, Michael Ossig und Stefanie Schneider an. Sie sind sich sicher: „Wir werden inspirierende Gespräche führen, gemeinsam reflektieren und um die Ecke denken. Wir wollen die Herausforderungen und Chancen erkunden, vor denen wir als Kirche stehen, und gemeinsam Wege finden, wie wir das christliche Leben in unserer Stadt stärken, vernetzen und weiterentwickeln können.“

Auch Propst und Stadtdechant André Müller zählt zum Projektteam, das am 22. Juni in das Zentrum Altenberg einlädt.
Auch Propst und Stadtdechant André Müller zählt zum Projektteam, das am 22. Juni in das Zentrum Altenberg einlädt. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Dieses Gesprächsangebot vollzieht sich zu einem Zeitpunkt, an dem organisatorisch bereits wichtige Weichen gestellt sind: Bis Ende 2025 soll die „Katholische Kirche Oberhausen“ Wirklichkeit werden. Dabei handelt es sich um eine neue Körperschaft des öffentlichen Rechts, unter deren Dach die bisherigen vier Oberhausener Pfarreien Herz Jesu, St. Marien, St. Pankratius und St. Clemens vereint werden. Oberhausen setzt diese historische Strukturreform als erste Stadt im gesamten Ruhrbistum um und ist damit Ort eines viel beachteten Pilotprojekts. Die Katholische Kirche will sich gesund schrumpfen, aber zugleich auf neuen Wegen dorthin gehen, wo viele Menschen sind. So sollen „Schwerpunktorte“ katholischen Lebens im Stadtgebiet entstehen. Das müssen nicht immer Gotteshäuser sein. Dazu sollen zum Beispiel auch das Kirchenzentrum am Centro oder Kindergärten gehören. Die Pastoralteams werden unterdessen deutlich schrumpfen. Ehrenamtliche werden künftig von noch größerer Bedeutung sein.

Eine Anmeldung zum Ideenforum ist nicht nötig: Jede(r) kann dabei sein

Eine Anmeldung zum Ideenforum am Samstag, 22. Juni, im Zentrum Altenberg ist nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt es vorab auf www.stadtkirche-oberhausen.de Für Fragen, Hinweise und Ideen stehen die Initiatoren per Mail unter projektteam.oberhausen@bistum-essen.de zur Verfügung.

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