Oberhausen. Wird der Sterkrader Wald in Oberhausen das neue Lützerath, also ein landesweit wirksames Symbol im Streit um Klimaschutz und Klimapolitik?

In diesem Sommer wird es in Oberhausen ein neues Klimacamp für den Erhalt des Sterkrader Waldes geben. Schon im Juli 2021 war eine solche, viel beachtete Aktion im Stadtnorden gestartet. Jetzt ist es bald wieder so weit.

Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten rund um den Sterkrader Wald kündigen ein neues Klimacamp an. Vom 14. bis zum 24. Juli werden sie wieder ihre Zelte auf dem Gelände der Weierheide aufschlagen, nicht weit vom Sterkrader Wald entfernt „Protestiert wird gegen den geplanten und nun beschleunigten Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen“, heißt es in einer offiziellen Ankündigung des Camps.

Im Sterkrader Wald gehe es um 11 Hektar Wald mit rund 5000 Bäumen und um 22 Hektar Böschungsfläche, die durch einen Ausbau des Autobahnkreuzes vernichtet würden. „Die scheiternde Verkehrswende bekommen wir alle in Deutschland zu spüren. Die 5000 Bäume hier in Oberhausen stehen aber für so viel mehr. Deutschland versucht weltweit sich für den Erhalt von Naturschutzgebieten einzusetzen, aber zerstört mutwillig die eigenen“, meinen die Klimaaktivisten von „Sterki bleibt“.

Klimaschützer: „Entscheidungspunkt für die Verkehrspolitik in Nordrhein-Westfalen“

Das nächste Klimacamp ist für die Zeit vom 14. bis 24. Juli in Oberhausen geplant.
Das nächste Klimacamp ist für die Zeit vom 14. bis 24. Juli in Oberhausen geplant. © FFS | Jörg Schimmel

„Es kann nicht sein, dass wir im Jahr 2023 Politikerinnen und Politikern immer noch erklären müssen, dass die weitere Zerstörung unseres Planeten für Autobahnen eine fatale Entscheidung ist“, sagt Linda Kastrup von Fridays for Future und Mitorganisatorin der Proteste rund um den Sterkrader Wald. Der Sterkrader Wald kristallisiere sich immer stärker zu einem der Entscheidungspunkte für die Verkehrspolitik in NRW heraus.

Die Klimaschützer erinnern daran, dass sich NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) noch im Oktober 2022 bei einem Besuch im Sterkrader Wald für dessen Erhalt ausgesprochen hat: „Ich bin dafür, dass dieser Wald so bleibt, wie er ist!“ Vor wenigen Wochen habe der Minister dann – im Gegensatz dazu – seine Zusage zum beschleunigten Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen gegeben und einer entsprechenden Projektliste der Ampelkoalition in Berlin zugestimmt.

Zuletzt sei direkt vor dem Ministerium von Oliver Krischer in der Landeshauptstadt Düsseldorf für den Wald und eine sozial gerechte Verkehrswende demonstriert worden. Bis zum Klimacamp sollen weitere Aktionen von Fridays for Future für den Sterkrader Wald folgen.

Am Sonntag, 21. Mai: Nächster Spaziergang im Sterkrader Wald in Oberhausen

Am Sonntag, 21. Mai, ist wieder ein Waldspaziergang mit anschließendem Konzert geplant. Um 12 Uhr geht es am Parkplatz an der Hiesfelder Straße los. Unterstützt werden die jungen Klimaaktivisten dabei unter anderem von der Mahnwache Lützerath.