Oberhausen. Das Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes kritisiert den Ampel-Beschluss zum beschleunigten Autobahnausbau. Der Protest werde weitergehen.

Das Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes sieht den von der Ampel-Koalition in Berlin beabsichtigten beschleunigten Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen als ein „fatales Signal“.

Die Entscheidung des Koalitionsausschusses, bundesweit 144 als vordringlich eingestufte Autobahn-Projekte zu einem zügigeren Ausbau zu verhelfen, stärke den Individualverkehr und sei ein Schritt gegen die Mobilitätswende und gegen den Klimaschutz.

„Von einer Regierung, die sich selbst als Fortschrittskoalition bezeichnet, erwarten wir nicht das Festhalten an veralteten Planungen zum Autobahnausbau, die dem Klima schaden und in der betroffenen Bevölkerung nicht auf Zustimmung treffen“, sagt Cornelia Schiemanowski, Sprecherin des Bündnisses für den Erhalt des Sterkrader Waldes.

Tobias Szczepanski, ebenfalls Sprecher des Bündnisses, ergänzt: „Für die Bundesregierung sind wir – trotz allen Protestes – nach wie vor nur eine von 144 Zeilen des vordringlichen Bedarfs im Bundesverkehrswegeplan – eines Plans, der in keinster Weise aktuellen Bewertungen entspricht und der von Juristen – zumindest in Teilen – als rechtlich nicht haltbar beurteilt wird.“

Appell: Stadt soll für eine Neubewertung des Projektes eintreten

Das Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes, dessen tragende Vereine in der Bevölkerung des Oberhausener Nordens fest verwurzelt seien und das über 56.000 Unterschriften gesammelt habe, trete weiterhin für seine Ziele ein. So fordert das Bündnis eine individuelle Neubewertung der als „vordringlichen Bedarf“ markierten Oberhausener Vorhabens. Auch die Stadt Oberhausen könne bei der Bundesregierung weiter für eine Neubewertung werben, schließlich sei die Stadt Besitzerin des Sterkrader Waldes. Mit dem geplanten Ausbauprojekt werde erheblich in ihr Eigentum eingegriffen.

Bündnis fragt: Wird NRW-Minister Krischer Wort halten?

Das Bündnis erinnert an ein Ereignis vom Herbst vorigen Jahres. Im Oktober 2022 habe NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer bei einem Besuch im Sterkrader Wald erklärt: „Ich bin dafür, dass dieser Wald so bleibt, wie er ist.“ Die spannende Frage sei nun: „Wird Oliver Krischer Wort halten?“

Am 22. April wird das Bündnis die bundesweiten Aktionstage für eine klimagerechte und sozialverträgliche Mobilitätswende mit einer Fahrradtour und einem Waldspaziergang unterstützen.