Oberhausen. Das Radfahrer-Aktionsbündnis „Oberhausen sattelt um“ listet auf ihrer Homepage über 100 Problemstellen in der Stadt auf. Was wo stört.

Fahrradfreunde gruseln sich in Oberhausen nicht nur an Halloween. In der Geister-Nacht schwangen sie sich aber in Oberhausen auf ihre Räder und demonstrierten in Verkleidungen für eine bessere Infrastruktur.

Symbolisch trug das Bündnis „Oberhausen sattelt um“ das nach sechs Jahren Arbeit und Diskussionen endgültig gescheiterte Mobilitätskonzept zu Grabe. Dies sollte den Weg zugunsten von Radlern und Fußgängern frei machen.

Das Bündnis verschiedener Organisationen setzt sich massiv für eine fahrradfreundlichere Stadt ein. Doch der Weg dahin ist noch lang – und teilweise steinig. Auf ihrer Internetseite (https://oberhausensatteltum.de/problemkarte/) hat das Bündnis eine Problemkarte erstellt. Radfahrende konnten hier Ärgernisse melden.

Die Liste ist gruselig lang geworden: 113 Problemstellen gibt es in Oberhausen, die alle mit Bildern und erklärenden Informationen versehen sind, was dort schief läuft für Radler. Wir haben sie auf Basis der Karte hier - gestaffelt nach Stadtteilen - aufgelistet:

Oberhausen-Zentrum

Friedrich-Karl-Straße: Gut sichtbar ist der Schutzstreifen, der auf den Gehweg führt. Allerdings stehen dort Poller im Weg. „Unglücklich“, findet der Störungsmelder.

Havensteinstraße: Hier wurden kräftig Löcher gestopft. Die Markierungen für die Radwege sind kaum noch zu erkennen.

Wörthstraße: Dasselbe Problem wie auf der Havensteinstraße.

Südmarkt: Kopfsteinpflaster sieht zwar gut aus. Für Radfahrer stellt es allerdings Schwierigkeiten dar.

Lothringer Straße: Gut zu erkennen auf dem Beweisfoto: Die Markierung ist verblasst.

Grenzstraße: Die Straße wird von vielen Autos genutzt. Am Rande parken Autos. Was dringend gebraucht würde: Eine Markierung für Radwege.

Nohlstraße: Auch die Nohlstraße wird von vielen Autofahrern genutzt, ist zugleich aber sehr eng. Ein Fahrradweg würde die Durchfahrt zur Landwehr sicherer gestalten, meint das Aktionsbündnis.

Bebelstraße: Hier gibt es gleich zwei Probleme: Zwar ist ein Radweg entsprechend markiert, die Straße aber viel zu eng. Das ist ein Sicherheitsrisiko. Und: An einer anderen Stelle endet der Radweg abrupt..

Am Förderturm: Vor dem Einkaufszentrum Bero gibt es zwei Probleme. Zum einen wurde ein Papiercontainer so abgestellt, dass er auf den Radweg ragt. Ein anderes Problem ist von Dauer: Weil die Papier-Container direkt an der Straße stehen, parken oft Autos davor und versperren den Radweg.

Zentrum Altenberg: Auf der Durchfahrtsstraße des LVR-Industriemuseums liegen historische Schienen. Diese Rillen stellen ein hohes Unfall-Risiko für Radfahrer dar.

In die Jahre gekommen: Der Radweg auf der Ebertstraße.
In die Jahre gekommen: Der Radweg auf der Ebertstraße. © FUNKE / Foto Services | Gerd Wallhorn

Duisburger Straße / Concordia Straße: Wer abbiegen will, muss einen schmalen Weg befahren, der von Radfahrern und Fußgängern gleichermaßen benutzt wird. Zusätzlich verengt ein Absperrgitter den Weg.

Buschhausener Straße: Hier gibt es zwei Probleme: Teilweise ist der Radweg durch Baumwurzeln in sehr schlechtem Zustand und vor der Jet-Tankstelle gibt es ein erhebliches Unfallrisiko durch ein- und ausfahrende Autos. Es gibt an dieser Stelle keine Warnschilder.

Ebertstraße: Das Bündnis führt auf dieser Straße eine ganze Reihe von Problemen auf: An der Kreuzung Hansastraße müssen sich abbiegende Radfahrer den Weg mit Fußgängern teilen. Es fehlen Markierungen – und Ampelmasten stehen im Weg. Ein Stück weiter ist der Weg für Radfahrer und Fußgänger viel zu schmal. Unter der Bahnunterführung wird der in die Jahre gekommene Radweg zu schmal, an anderen Stellen ist die Markierung verschwunden. In Höhe der Elsa-Brändström-Straße steigt der Radweg zu steil an, auf der Falkensteinstraße verschwindet der Radweg. Und bei Rewe steht ein sogenannter „Felgenbrecher“, ein altertümlicher Fahrradständer.

Oberhausens Radwegprobleme. Exemplarisch sind einige Beispiele hervorgehoben.
Oberhausens Radwegprobleme. Exemplarisch sind einige Beispiele hervorgehoben. © Denise Ohms | FUNKEGRAFIK NRW Denise Ohms

Hansastraße: Hinter der Kreuzung Ebertstraße / Buschhausener Straße wird der Radweg ständig durch parkende Autos versperrt.

Tannenbergstraße: An gleich drei Stellen ist der Radweg kaum noch zu erkennen.

Falkensteinstraße: In Höhe der Dieningstraße endet der Radweg unvermittelt an einer Baustelle. Hier fehlt die Beschilderung.

Mellinghofer Straße: An gleich zwei Stellen wird es für Radfahrer gefährlich: In Höhe Alte Heid teilen sich Radfahrer und Fußgänger den Weg, verkompliziert wird die Situation durch eine Litfaßsäule.

Nathlandstraße: Der Fahrradweg gleicht einem Flickenteppich, ist in sehr schlechtem Zustand.

Oberhausen-Alstaden:

Landwehr: Gleich zwei Problem werden aufgelistet: Auf der Straße gebe es eine wilde Mischung aus Rad- und Gehwegen, kritisiert das Bündnis. Und am Hibernia-Damm soll ein Radschnellweg entstehen. Bislang gebe es aber nicht einmal eine Machbarkeitsstudie.

Kewerstraße:Hier soll die Bahnunterführung erneuert werden. Doch diese ist ohne Radweg geplant.

Oberhausen-Dümpten

Mülheimer Straße: In Höhe Mariannenweg ist die Fahrbahn vierspurig. Platz für einen Radweg war offenbar nicht. Er fehlt an dieser Stelle.

Danziger Straße: Ein Schild weist auf die Schäden am Radweg hin. Schön und gut. Der Radweg bleibt beschädigt.

Oberhausen-Neue Mitte

Essener Straße: An zwei Stellen wird gemeldet, dass der Weg zu schmal für Radfahrer ist.

Im Lipperfeld: Radfahrer müssen von der Brücktorstraße aus einen schmalen, steilen Weg hinunterfahren, den sie sich mit Fußgängern teilen.

Konrad-Adenauer-Straße: Probleme an drei Stellen sieht das Aktionsbündnis: Parkende Autos vor dem Kaisergarten erschweren die Weiterfahrt, ebenso steht ein Laternenpfahl auf dem Weg. Die Ampel in Höhe des Schlosses Oberhausen wird erst nach Betätigung Grün.

Oberhausen-Grafenbusch

Konrad-Adenauer-Allee: Am Autobahn-Knotenpunkt existieren keine Fahrradampeln. Auf der Sterkrader Straße steht mitten auf dem Radweg ein Verkehrsschild.

Oberhausen-Eisenheim

Konrad-Adenauer-Allee: Die Rampe von der Sterkrader Straße hoch zur Konrad-Adenauer-Allee ist nur geübten Radfahrern zuzumuten.

Werthfeldstraße: Was ist hier los? Es gibt einen Radweg auf der Straße und einen auf dem Gehweg. Die Beschilderung ist nicht eindeutig.

Oberhausen-Buschhausen

Buschhausener Straße: Die Mängelliste auf der Buschhausener Straße ist so lang wie die Straße selbst: Radwege sind schlecht ausgeschildert oder zu schmal. Poller versperren den Weg. Drängelgitter sorgen für Frust an der Hoag-Trasse.

Mecklenburger Straße: Auch interessant: Auf der Mecklenburger Straße wird der Radweg ohne Vorankündigung auf die Straße umgeleitet. Schlimmer: Teilweise ist der Radweg so stark gealtert, dass er unzumutbar geworden ist, beobachten die Radfahrer.

Oberhausen-Sterkrade

Friedrichstraße/Ostrampe/Eugen-zur-Nieden-Ring: Gleich mehrere Mängel stellen Radfahrer hier fest. Vermehrt geht es um fehlende Sicherheit in Kreuzungsbereichen, aber auch Kurioses: Auf der Friedrichstraße verläuft der Radweg durch den Wartebereich der Bushaltestelle.

Von-Trotha-Straße: Wer der ehemaligen Eisenbahntrasse folgen will, muss sich 250 Meter über die viel- befahrene Straße wühlen. Die Ein- und Ausfahrt zur Hoag-Trasse ist durch Gitter versperrt.

Weierstraße: Auch hier gibt es Probleme, der Hoag-Trasse zu folgen. Teilweise müssen Tempo-50-Straßen überquert werden – vor allem mit Kindern schwer.

Teutoburger Straße: Viel nachzuholen für die Stadt: Nahe der Kreuzung Dorstener Straße führen Radwege in die Matsche oder fehlen vollständig.

Neumühler Straße: Ein extrem enges Drängelgitter stellt Radfahrer an der Hoag-Trasse vor große Herausforderungen.

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Oberhausen-Holten

Siegesstraße: Vor einem Imbiss blockieren oft parkende Autos den Radweg.

Bahnstraße: Kurz vor der Emscher stehen regelmäßig parkende Autos vor Altpapier-Containern auf dem Radweg.

Weißensteinstraße: Kurz vor der Brücke wird der Radweg aufgehoben, die Situation wird dadurch unübersichtlich.

Oberhausen-Alsfeld

Jägerstraße: Die Jägerstraße ist der traurige Mängelchampion: 13 Probleme werden auf dem Abschnitt gemeldet. Es geht um Kopfsteinpflaster und Radwege in bedauernswertem Zustand.

Weseler Straße: Im Bereich der Kreuzung Wolfstraße haben Radfahrer vermehrt Ärger mit parkenden Autos.

Oberhausen-Walsumermark

Buchenweg: Radfahrer sehen hier Verbesserungspotenzial bei der Markierung. Auch ärgern sie sich über parkende Autos.

Oberhausen-Königshardt

Höhenweg: In Höhe der Tankstelle fehlen die Markierungen, die Verkehrssituation wird deshalb unübersichtlich.

Kirchhellener Straße: Auch hier: Ärger mit parkenden Autos, insbesondere bei schönem Wetter. Und schon fast lustig: Ein Sackgassenschild, das Radfahrer die mögliche Durchfahrt ankündigt – aber die ist gar nicht möglich.

Fernewaldstraße: Markierungen sorgen hier für Irritationen

Behobene Probleme

Es gibt sie auch, die guten Veränderungen: In Klosterhardt wurde auf der Teutoburger Straße ein sauberer und komfortabler Radweg errichtet. In Osterfeld existiert an der Flachglas-Trasse das Drängelgitter nicht mehr. In der Innenstadt wurde an der Kreuzung Duisburger Straße / Buschhausener Straße eine Fahrradampel mit Gelbphase errichtet, die die Verkehrssicherheit erhöht. Und vor dem Discounter Aldi auf Mülheimer Straße steht ein lobenswerter Fahrradständer.