Die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen sind derzeit ständig im Kampf gegen Schnee und Eis. Es herrscht eine Abrufbereitschaft rund um die Uhr.
Eine weiß-graue Schneeschicht hat sich über die Straßen gelegt. Es ist Sonnabend, kurz vor 5 Uhr in der Früh und die klirrende Kälte könnte buchstäblich Blut und Mark gefrieren lassen. Vereinzelt flackern Autoscheinwerfer in der Dunkelheit. Sie kommen näher und entfernen sich wieder. Behutsam ziehen einige Fahrzeuge an Dirk Hetkamp vorbei. Der Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) hat in einigen Minuten Schichtbeginn.
Winterdienst steht auf der Tagesordnung. Mit weiteren 54 Kollegen wird er in Kürze in die Nacht hinaus fahren und gegen die winterlichen Gezeiten ankämpfen – das Ende der Schicht bleibt ungewiss. „Am gestrigen Abend bekamen wir Bescheid, heute um sechs Uhr mit der Bestreuung und Schneebeseitigung zu beginnen. Das erwartete Schneechaos ist bis jetzt aber zum Glück noch nicht eingetroffen”, sagt Hetkamp erleichtert und betritt das Hauptgebäude der WBO in der Buschhausener Straße. Seit Mitte Dezember stehen er und seine Kollegen Tag und Nacht auf Abruf bereit, um Zuwege und städtische Bereiche per Hand oder mit leichter Maschinerie von Schnee und Eis zu befreien. Eine Arbeit, die an die Substanz gehe, erklärt Hetkamp.
Es ist Punkt 6 Uhr: Die dreiköpfigen Besatzungen der Abteilung „Handkolonne” besteigen ihre Fahrzeuge. „Wir haben Oberhausen in acht Bezirke unterteilt”, erklärt Martin Klein-Reesink, Koordinator der großflächigen Räumdienstaktion. „Jeder Bezirk wird von jeweils zwei Fahrzeugen befahren. Die längeren Teilstrecken werden in weitere vier Bereiche unterteilt und maschinell bestreut. Unsere Jungs werden nun diese Bereiche anfahren und nach einem Bestreuungsplan abarbeiten.”
Gesagt, getan: Langsam rollen die ersten Fahrzeuge vom Gelände. Und auch das von Hetkamp und seinen Kollegen Rudolf Böhmer und Holger Kroggel verlässt den WBO-Komplex. Rund 50 Streckenabschnitte soll das Team am heutigen Tag von Schnee befreien und bestreuen. „Damit decken wir einen circa vier Kilometer langen Teilbereich der Stadt ab”, sagt Böhmer. „Alles städtische Bereiche, wie Bushaltestellen oder Fußwege, für die kein Anwohner zuständig ist.” Letzte Instruktionen schallen durch die Führerkabine des Fahrzeuges. Der erste Abschnitt ist erreicht. Rasch steigen die drei Männer aus, „bewaffnen” sich mit Schneeschaufel, Besen und einem 45-Liter Eimer mit Streugut. In Windeseile befreit das Team die rund 60 Meter lange Teilstrecke von Schnee und Eis. „Da kann man sich den Weg zur Muckibude sparen”, scherzen die Drei während ihrer Arbeit.
Bis 11 Uhr ackern die drei WBO-Mitarbeiter unaufhörlich weiter, dann die Weisung zur Rückkehr. Fast die Hälfte der Wegstrecke ist geräumt. Nun naht die Mittagspause. Wie so oft zu dieser kalten Jahreszeit spendiert der Arbeitgeber eine heiße Mahlzeit.
Bis in die Abendstunden hinein dauert die Räumungsaktion noch an, am kommenden Morgen soll es weiter gehen. „Morgen vielleicht auch schon um 4 Uhr”, sagt Martin Klein-Reesink. „Während dieser Jahreszeit wird viel von den Mitarbeitern abverlangt. Nicht nur körperlich, sondern auch im Einbüßen privater Belange. Die Bereitschaft, rund um die Uhr für die Sicherheit der Bürger auf den Straßen zu sorgen, ist alles andere als ein Zuckerschlecken. Unsere Jungs verdienen dafür ein großes Lob."