Viel Arbeit wartet auf die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen, die permanent unterwegs sind, um Straßen von Eis und Schnee zu befreien.

Der Schnee rieselte leise in der Nacht zum Sonntag. „Und deshalb sind wir jetzt ein bisschen im Stress”, erzählte Wilhelm Baumann, Betriebsleiter Entsorgung der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO).

Dabei hatten die Mitarbeiter der WBO zunächst alles so gut im Griff. „Um 3 Uhr hatten wir Sonntagnacht alle Straßen der Dringlichkeitsstufe 1 gestreut”, berichtete Baumann. Das sind immerhin alle Straßen, auf denen auch Busse fahren. „Dann setzte leider der Schneefall ein”, so der Betriebsleiter. Und damit war die ganze Arbeit für die Katz.

Natürlich wusste man bei der WBO, dass es schneien würde, aber gestreut werden muss ja dennoch, damit Verkehrsteilnehmer nicht ins Rutschen geraten. Baumann schildert, wie sich also der Schnee auf die wunderbar freien Straßen legte. Wie es unter der Schneeschicht wieder fror. Wie 60 WBO-Beschäftigte, aufgeteilt in mehrere Schichtdienste, sofort begannen, mit ihren Schneefahrzeugen die weiße Flockenpracht, immerhin 7,4 cm, von den Straßen zu schieben. Und die sieben großen Streufahrzeuge Oberhausens Salz nachlegten.

„Bis zum Abend werden wir nur die Hauptdurchgangsstraßen schaffen”, sagte Baumann. Dann erst könnten sie sich wieder um die Straßen der Dringlichkeitsstufe 1 kümmern. Baumann: „Nachts sollen es minus fünf Grad Celsius werden.” Temperaturen, bei denen Straßenglätte garantiert ist. Was wiederum für die WBO-Schichten rund um die Uhr mit sich bringt. „Ich schätze, dass wir in er Nacht zu Montag bis zu 100 Tonnen Salz, 75 Tonnen Granulat und 25 Tonnen Sohle brauchen”, rechnete Baumann.

Apropos Salz. Da stand Oberhausen gestern schon knapp vor einem Engpass. Seit Mittwoch hatte die Stadt keine Lieferung des Streuguts mehr bekommen. Gestern lieferten die entsprechenden Firmen ebenfalls nicht aus. „Warum nicht, weiß ich gar nicht”, so Baumann, „jedenfalls holen wir uns selbst Nachschub aus Hünxe, damit hier nicht zu einem Gau kommt.”

Sohle, Magnesiumchlorid, erklärte Baumann noch, muss zusätzlich zum Salz auf die Straßen, wenn die Temperaturen bis zu minus fünf, sechs Grad runtergehen. Salz taue Eis nur bis lediglich minus sieben Grad auf. Danach braucht es die Sohle für eine chemische Reaktion, bei der Wärme erzeugt und der Glätte eiskalt wieder eingeheizt wird.

Während die WBO-Mitarbeiter also ihre Großkampftage haben, ging es bei der Feuerwehr nach deren aufreibender Silvesterschicht nun etwas ruhiger zu. Dort gab es keine wetterbedingten Einsätze.

Ähnliches verkündete auch die Polizei. Ledig ein Unfall wurde dort verzeichnet, bei dem der Wintereinbruch die Ursache gewesen sein soll.