Oberhausen. In Nachbarstädten klagen die Macher von Feierabendmärkten über weniger Teilnehmer. In Oberhausen gestaltet sich die Lage überraschend anders.

Es duftet nach frischen Nüssen. Weingläser klirren - und leichte Hintergrundmusik liegt in der Luft. Feierabendmärkte haben viele Fans, auch in Oberhausen sind die Stände auf dem Saporishja-Platz ein Besuchermagnet.

In den Nachbarstädten hatten die Feierabendmärkte allerdings zuletzt mit schwindender Resonanz zu kämpfen. In Gelsenkirchen-Mitte und Buer ging die Anzahl der Händler deutlich zurück. Als Grund wurden neben der Corona-Krise zu wenig zur Verfügung stehende Mitarbeiter und auch der Mindestlohn angeführt.

Am Donnerstag, 28. April, kehrt der Feierabendmarkt nach dem letzten Winterquartier-Auftritt am Zentrum Altenberg wieder vor das Bert-Brecht-Haus zurück. Haben die Macher aus Oberhausen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen? Hat sich die Corona-Pandemie auf die Beschickung ausgewirkt?

Feierabendmarkt ab April zurück auf dem Saporishja-Platz

Jain, sagen Heinz Wagner und Uwe Muth, zugleich Veranstalter der beliebten Märkte. Einzelne bekannte Händler sind bei der April-Ausgabe noch nicht dabei. Dies habe aber etwas andere Gründe als bei den Kollegen in Gelsenkirchen. „Wir wollen den Markt im Gleichwicht halten“, sagt Heinz Wagner. „Die Hälfte der Stände stammt aus der Gastronomie. Die andere Hälfte aus dem Handel.“

Bei den Anbietern von frischen Speisen und vor Ort zubereiteten Gerichten gebe es keine Probleme. „Wir haben etliche Angebote von Foodtrucks, die sich am Feierabendmarkt beteiligen wollen“, ergänzt Uwe Muth. Bei den klassischen Händlern habe man dagegen zwei oder drei Absagen. „Während der Corona-Pandemie haben sich einige Händler umorientiert und sind zu klassischen Märkten gewechselt.“ So müssen Feierabendmarkt-Kenner derzeit auf einen bekannten Käse-Händler verzichten.

Zugleich arbeite man aber an weiteren Zugängen, etwa durch das Kaffee-Label "Ruhr Bohne", das mit Eigenkreationen und pfiffigen Namen wie „Kleiner Kumpel“ punktet. Eine deutlich kleinere Ausgabe des gemütlich gestalteten Marktes sei daher nicht zu erwarten.

Feierabendmarkt hält die Waage zwischen Gastronomie und Handel

Die Macher rechnen nicht nur damit, dass alle 18 Stand-Teilnehmer aus dem Winterquartier wieder dabei sind, sondern sich die Größe auf dem Saporishja-Platz an den Ausgaben aus der Zeit vor der Corona-Pandemie orientiert. Wagner: „Unter dem Strich sind wir gut durch die Zeit gekommen.“ Das habe auch der gute Besuch beim Altenberger Winterquartier gezeigt.

Neben verlässlichen Ankerpunkten möchte das Feierabendmarkt-Duo auch künftig neue Impulse setzen. Kleiner gestellte Kulturschaffende sollen eine Bühne erhalten. Auch wechselnde Küche, wie durch türkische Tapas von den Machern der Amtsgericht-Kantine, soll die Gaumen der Besucher erreichen.

Die gut ausgebaute Struktur des Oberhausener Feierabendmarkt könnte auch als Blaupause für andere Städte dienen. Wagner: „Vielleicht können wir Veranstaltern aus anderen Städten damit auch etwas Mut machen.“

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Die Feierabendmärkte in Oberhausen finden donnerstags von 16 bis 20 Uhr statt. Die Termine auf dem Saporishja-Platz lauten: 28. April, 12. Mai, 9. Juni, 23. Juni, 14. Juli, 28. Juli, 11. August, 25. August, 8. September, 22. September, 13. Oktober und 27. Oktober.

Nur einmal startet der Feierabendmarkt an einem Mittwoch: 25. Mai, der Tag vor Christi Himmelfahrt. Dann dreht sich der Markt speziell um das Thema Spargel.