Oberhausen. Oberhausen hat die Fronleichnamskirmes 2021 in Sterkrade abgesagt. Wie die Schausteller reagieren und worauf viele Besucher nun hoffen.

Die Corona-Zahlen sind zu hoch - die Schausteller der Fronleichnamskirmes in Oberhausen-Sterkrade können ihre Karussells und Buden erneut nicht aufbauen. Die Stadt Oberhausen hat den traditionsreichen Rummel mit 380 Kirmes-Machern abgesagt.

„Die Vorzeichen waren schon seit längerer Zeit nicht gut“, sagt Kristoffer Krenz, Chef der Oberhausener Schausteller. „Doch wenn man die Absage nun schwarz auf weiß liest, fühlt es sich trotzdem sehr traurig an.“

Genauso wie der Karnevalszug am Tulpensonntag in Alt-Oberhausen fällt auch die große Straßenkirmes zum zweiten Mal in Folge aus. Damit liegen die beiden mit Abstand größten Publikumsmagnete der Stadt durch die Corona-Pandemie weiter auf Eis.

Fronleichnamskirmes: Schausteller plagen weitere Schulden

In nicht einmal neun Wochen sollten sich die Karussells in Sterkrade drehen. Selbst eine Wende bei den Corona-Neuinfektionen käme zu spät. Ein großer Rummel müsste bereits jetzt geplant und vorbereitet werden. Außerdem: Von null auf knapp eine Million Besucher? Derzeit schwer vorstellbar.

„Natürlich geht die Gesundheit von uns allen vor“, sagt Krenz. Doch dass die Kirmessaison erneut nicht in Fahrt kommt, stimmt ihn sorgenvoll. „Das ist für uns alle eine Katastrophe. Eigentlich befinden wir uns immer noch im ersten Lockdown.“

Kirmes wie gewohnt, das gab es seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Krenz, Besitzer der traditionsreichen Schmalhaus-Eiswagen, hat sein letztes Eis im Oktober 2020 verkauft. „Wir nehmen weitere Schulden auf, die wir irgendwann natürlich zurückzahlen müssen.“ Die düstere Stimmung im Kosmos der eigentlich munteren Kirmeswelt mag sich nicht aufhellen.

Fronleichnamskirmes: Budensitzer blicken auf Krööß- und Wottelkirmes

Wie lauten die Perspektiven? Die Oberhausener Schausteller hoffen, dass wie im Vorjahr einzelne Hütten in den Innenstädten aufgebaut werden können. Sobald es die Regeln des Corona-Lockdowns zulassen und die Stadt zustimmt.

Darüber hinaus könnte das „Sterkrader Herbstvergnügen“ als Plan B in der zweiten Jahreshälfte wieder ins Gespräch kommen. Im vergangenen Jahr durften beim temporären Freizeitpark immerhin 700 Besucher zeitgleich den Hirschberg betreten. Mit geringem Eintritt (1 Euro) und unter Corona-Regeln wie Kontaktverfolgung und Maskenpflicht.

Die größere Hoffnung in komplizierten Zeiten bleiben für die hiesigen Schausteller aber die übersichtlichen Stadtteilkirmessen im Herbst. Sowohl auf die Kröößkirmes (September) als auch die Wottelkirmes (Oktober) setzen die Budenbesitzer, da diese übersichtlich sind und überwiegend Familien anlocken.

Fronleichnamskirmes: Auch Weihnachtsmärkte fielen für Schausteller aus

Im vergangenen Jahr reichte es für beide Stadtteil-Rummelplätze allerdings nicht. Wie die Fronleichnamskirmes fielen die Kirmessen am Schmachtendorfer Marktplatz und Theodor-Spiering-Platz in Königshardt komplett aus.

Zunächst sah es 2020 so aus, dass zumindest ausgewählte Weihnachtsmärkte öffnen können. Doch die früh aufgebauten Hütten am Centro Oberhausen blieben letztlich verschlossen. Weder Weihnachtsmarkt noch Rodelbahn und Riesenrad von Oscar Bruch junior durften dauerhaft öffnen.