Oberhausen. Vier Kirmes-Buden öffnen ab sofort in Oberhausen-Sterkrade. Am Sahneeis-Stand von Schmalhaus erlebten die Macher zum Start eine Überraschung.
Wenn Eisverkäufer cool bleiben, ist das nicht die schlechteste Eigenschaft. Kristoffer Krenz kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Am Samstagmorgen gerät der Chef der Kult-Eisbude Schmalhaus vor dem Technischen Rathaus in Oberhausen-Sterkrade trotzdem ins Schwitzen. „Eigentlich wollten wir um 12 Uhr eröffnen. Aber schon um 9 Uhr standen die ersten Kunden vor unserem Wagen und haben nach Eis gefragt.“
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Die Oberhausener Schausteller sind durch die Corona-Pandemie arg gebeutelt. Ihr Heimspiel, die Sterkrader Fronleichnamskirmes, fällt flach. Umso wichtiger, so sagt Krenz, sei die Chance, im Sommer mit festen Quartieren die Verluste zu mindern. Zumindest etwas. „Die meisten Schausteller haben auf den Weihnachtsmärkten ihr letztes Geld verdient – bei laufenden Kosten.“
Hygienestation steht zwischen Kirmes-Buden
Auf dem Platz vor dem Technischen Rathaus darf Krenz seine Eismaschinen bis zum 31. August anwerfen. Noch drei weitere Kirmes-Buden öffnen in der Sterkrader Innenstadt. Das frittierte Brandteiggebäck „Churros“ gibt es am Center-Point. Und neben dem Schmalhaus-Wagen am Technischen Rathaus stehen auch noch der Imbiss sowie Crêpe- und Getränkestand der Schaustellerfamilie Schütze. Für einen zarten Hauch von Kirmes kann dies trotzdem nicht reichen. Zur Fronleichnamskirmes tummeln sich hier sonst 380 Schausteller.
Die Buden parken nun weit auseinander. Es gibt ein Leitsystem für Warteschlangen. Am Boden sind Abstände markiert. An einer Hygienestation fließt Wasser für verklebte Hände.
„Nicht nur für Schausteller ist es eine merkwürdige Zeit, sondern auch für unsere Kunden“, sagt Krenz. Daher habe es ihn gefreut, dass die Eis-Fans schon früh kamen. „Es gab viele aufmunternde Worte. Nach den Nackenschlägen der letzten Wochen tut uns das gut.“
Sahne-Eis wird vor Ort im Wagen hergestellt
Und was sagt die Eis-Zielgruppe? „Gehört sonst zu jedem Kirmesbesuch dazu“, „Habe ich als Kind schon mit meiner Oma gegessen“, „Gut für den Geschmack, schlecht für meine Figur“. Viele in der Sonne schlemmende Kunden recken den Daumen nach oben.
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Mit den Vorbereitungen haben sie sich am Eröffnungstag deshalb auch beeilt. Krenz: „Um halb elf haben wir schließlich das erste Eis serviert.“ Schneller ging es nicht. Die Süßspeise werde schließlich vor Ort zubereitet. Eine halbe Stunde dauert dies. Das Eis muss danach innerhalb von zwei Stunden aus der Kühlung heraus verkauft werden. „Es würde sich länger halten, aber nur so bleibt es cremig wie wir es wollen.“
Schmalhaus-Eiswagen soll an Fronleichnam öffnen
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Das Geheimrezept kann man dem Schausteller in sechster Generation natürlich nicht entlocken. Nur so viel: Die Kombination von unterschiedlichen Milchsorten und der darin enthaltene Fettgehalt sei für die Konsistenz besonders wichtig.
Die Preise für die Eis-Geschmacksrichtungen Erdbeer, Schoko, Nuss und Sahne reichen von zwei bis fünf Euro. Die Kinderportion kostet einen Euro. Zum Start öffnet der Schmalhaus-Eiswagen montags bis samstags von 11 bis 18 Uhr. An Sonn- und Feiertagen bleibt der Wagen aber eiskalt geschlossen. Eine Ausnahme stellt Krenz in Aussicht: An Fronleichnam (Donnerstag, 11. Juni) und dem folgenden Sonntag (14. Juni) soll es Eis geben. Als Trost(pf)laster für Nostalgiker.