Oberhausen. Das „Alex“ am Centro Oberhausen öffnet im kommenden Jahr seit zwei Jahrzehnten. Wie die Corona-Krise das Geschäft verändert. Was das Lokal plant.
Das Eckgebäude mit der markant abgerundeten Häuserfront war an der Centro-Promenade schon immer ein Hingucker: Besonders genau haben sie hier vor 25 Jahren hingeschaut, als kein geringerer als der „Terminator“ Arnold Schwarzenegger glanzvoll sein Burger-Restaurant „Planet Hollywood“ in Oberhausen eröffnete.
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Der schöne Schein aus der Traumfabrik verblasste in der Neuen Mitte schneller als gedacht. Der Nachfolge-Betrieb, der im September 2001 in die Immobilie einzog, serviert dagegen noch heute. Die Bistro-Kette „Alex“ öffnet im kommenden Jahr zwischen Promenade und Platz der Guten Hoffnung – und man muss zweimal hinschauen – bereits seit zwei Jahrzehnten.
Alex am Centro: Viele Stammkunden aus der Nachbarschaft
„Die Zeit vergeht verblüffend schnell“, sagt auch Stefan Röhn. Der heutige Betriebsleiter des Lokals in Oberhausen ist von Anfang an dabei und hat auf der sich stetig wandelnden Promenade viel erlebt. Auch wenn reichlich Laufkundschaft von weiterher durch die Neue Mitte stöbert, hat er trotzdem eine typisch Oberhausener Verbindung ausgemacht. „Stammkunden aus der Nachbarschaft kommen regelmäßig – vor allem zum Frühstück.“
Wahrscheinlich hat es sich aber auch herumgesprochen, dass hier zur späten Stunde meistens noch der Ofen läuft. Unter der Woche öffnet bis 1 Uhr nachts die Küche, am Wochenende sogar eine Stunde länger. Als Selbstläufer sieht der Chef den Laden trotzdem nicht. Stillstand werde gnadenlos bestraft.
„Wir haben fortlaufend investiert“, sagt Stefan Röhn und deutet auf den Belag. „Der Fußboden ist neu. Wir haben neue Stühle. Zuletzt haben wir in der Küche eine moderne Entlüftungsanlage eingebaut.“
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Die Corona-Pandemie hat das Seelenleben der Gastronomen durcheinander gewirbelt. Mit dem Brauhaus, Turtle Bay und Pagoda kehrten gleich drei Centro-Lokale nicht aus dem Corona-Lockdown zurück.
Auch im „Alex“ spürte die Belegschaft bei den Gästen zunächst eine zögerliche Rückkehr. „Nach achteinhalb Wochen ging der Betrieb verhalten los“, erinnert sich Stefan Röhn. „Mittlerweile sind die Kunden zurück.“ In den Sommerferien sei besonders die Terrasse stark nachgefragt gewesen.
Alex am Centro: Corona-Krise sorgt für weniger Sitzplätze
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Doch die hoffnungsvollen Signale können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Corona-Krise den Betrieb spürbar verändert hat. 200 Innen-Sitzplätze bietet das Ladenlokal normalerweise. Momentan darf nur etwa die Hälfte besetzt werden. Röhn: „Das hat auch uns verletzt.“
Doch die Krise sei gut gemeistert worden, durch über Jahrzehnte aufgebaute Strukturen, findet der Betriebsleiter.
Ein Glücksfall dürfte gewesen sein, dass im Außenbereich kaum Sitzplätze verloren gehen mussten. Das „Alex“ konnte die Fläche seines Biergartens auf dem Platz der Guten Hoffnung an der Häuserfassade Richtung Coca-Cola-Oase erweitern – und so die Tische weiter auseinander stellen.
80 Plätze gibt es am Centro-Kanal, 124 Sitzgelegenheiten am Platz der Guten Hoffnung und 92 Stühle an der Seite zur Promenade.
Doch nicht alles ließ sich ohne Holpern lösen. Die Corona-Verordnung verhinderte lange das bekannte Frühstücksbüfett. Das „Alex“ musste auf ein Tellerfrühstück ausweichen, was nicht den Zuspruch erhielt wie die gewohnte Selbstbedienung.
Alex am Centro: Lokal setzt auch im Herbst auf Außengastronomie
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Seit das Büfett wieder ausgegeben werden darf, sei die Nachfrage groß. Am Anfang standen die Leute manchmal sogar auf Abstand in einer Warteschlange. Röhn erinnert sich an wartende Gäste bis zur Brücke zum Legoland Discovery Center.
Hygienemaßnahmen, wie den Spukschutz, gab es am Büfett zwar schon vorher, sagt der Chef. Das Besteck liege jetzt aber nicht mehr im Besteckfach, sondern muss separat abgepackt werden. Auch mehr Desinfektionsspender sind im Lokal verteilt worden.
Centro-Promenade im Wandel
Die Schlemmermeile am Centro Oberhausen ist 400 Meter lang und bietet zwischen König-Pilsener-Arena und Cinestar-Kino mehr als 20 Ladenlokale für Restaurants und Bars.
Zum Start der Neuen Mitte gehörten drei frei stehende Gebäude zur Promenade: das chinesische Restaurant „Pagoda“, das Brauhaus „Zeche Jacobi“ und ein „Irish Pub“. Die ersten beiden Lokale meldeten nach dem Corona-Lockdown Insolvenz an. Das Reetdach des Irish Pubs geriet in der Silvesternacht 2012/13 in Brand. Das Gebäude musste abgerissen werden.
Die Corona-Pandemie bleibe eine organisatorische Großaufgabe: Teilweise werden bis zu 2000 Kontaktformulare pro Tag zurechtgeschnitten und ausgegeben. Pro Monat benötigt der Betrieb 24.000 Papierzettel, rechnet Röhn vor. Dazu kommen Druckerpatronen – und natürlich: Personal für die Verwaltung.
Für die Zukunft plant das Lokal mit der vorhandenen Ladengröße. Zwar gibt es noch eine zweite Etage, die einst das „Planet Hollywood“ als Gästefläche nutzte, doch hier sind nun die Lagerräume eingerichtet. Außerdem müsste die Küche die zusätzlichen Servier-Räume erst einmal bewältigen können, damit keine größeren Wartezeiten entstehen.
Das „Alex“ am Centro setzt stattdessen auch bei kühleren Temperaturen auf die Außenfläche, um genügend Sitzplätze behalten zu können. Neue Schirme sind bestellt, die künftig neben einer Heizfunktion auch eine Lichtanlage beinhalten sollen.