Oberhausen. Der Warnstreik bei der Stoag hat den Busverkehr in Oberhausen lahmgelegt. Doch Fahrgäste wundern sich über eine funktionierende Route zum Centro.
Vor dem Busdepot der Stoag an der Max-Eyth-Straße haben sie drei kleine Pavillonzelte aufgebaut. Der Regen prasselt, der daneben parkende Linienbus bewegt sich keinen Zentimeter. „Systemrelevant – Applaus alleine reicht nicht“, steht auf einem Plakat, das auf den Sitzen einer benachbarten Bushaltestelle an der Glasscheibe lehnt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat am Dienstag zum Warnstreik aufgerufen – der Busverkehr liegt in Oberhausen lahm.
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Größtenteils, muss man sagen. Am Centro schaut ein Pärchen irritiert auf die Elektronik-Anzeige an der Haltestelle „Neue Mitte“. Gerade haben sie einen Linienbus auf der Trasse vorbeihuschen sehen. „Fährt denn nun doch noch etwas?“, murmeln sie sich gegenseitig zu. Die digitale Anzeige gibt Aufschluss. Ein Pendelverkehr zwischen dem Sterkrader Bahnhof und dem Hauptbahnhof Oberhausen fährt auch die sonst stark frequentierte Haltestelle am Einkaufszentrum an.
Freie Sitzplätze im Shuttle zwischen Hauptbahnhof und Sterkrade
Normalerweise sind die Busse mittags proppenvoll. Doch einen Sitzplatz findet man in der improvisierten Shuttleverbindung problemlos. An den Haltestellen ist es leer. „Auf der Hinfahrt waren fünf Leute im Bus“, sagt Heinz Schröder, der sich im Vorfeld über die Auswirkungen des Warnstreiks informiert hat. Die provisorische Route über die Trasse kommt keineswegs aus dem Nichts – die Stoag hatte die Grundversorgung schon am Vortrag angekündigt.
Viele Besucher sind auf das Auto umgestiegen. Am Park-und-Ride-Parkplatz am Olga-Park gibt es deutlich weniger parkende Autos. Dafür stauen sich die Fahrzeuge zur Autobahn-Auffahrt. Die gesperrte Brücken-Unterführung auf der Osterfelder Straße sorgt für weitere Verdichtung.
Irritierte Fahrgäste, die verwundert an Haltestellen stehen, gibt es nur vereinzelt. Das schlechte Wetter spielt dabei sicher eine Rolle.
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Ganz Sportliche sind trotzdem auf das Fahrrad umgestiegen. Und so flitzen einzelne Pendler durch die Pfützen des Fuß- und Radwegs neben der ÖPNV-Trasse. Auch Caroline Decker hat sich ein Regenponcho übergezogen. „Eigentlich hatte ich mit weniger Regen gerechnet. Aber auf den dichten Straßenverkehr im Auto hatte ich keine Lust.“ Für den Streik hat sie Verständnis.
Fünf Buslinien fahren trotzdem – Fahrgäste weichen auf Züge aus
Busse sieht man immer wieder mal – vor allem am Hauptbahnhof. Hier nimmt zusätzlich der Schienenersatzverkehr der Bahn die Fahrgäste auf. Doch auch die Buslinien SB 97, 952, 953, 957 und 961 fahren den gesamten Tag über planmäßig, weil einige Linien von Subunternehmen bedient werden.
Kundencenter geöffnet – Revierflitzer fährt
Leere Haltestellen, kaum Busverbindungen: Der Warnstreik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat den Bus- und Straßenbahnverkehr in Oberhausen am Dienstag ausgebremst.
Nicht betroffen waren neben den Linien von Subunternehmen die drei Stoag-Kundencenter. Auch das per App bestellbare Revierflitzer-Shuttle im Oberhausener Norden sollte in den Abendstunden rollen. Der Streik endet laut Verdi zum Fahrdienstbeginn um 4 Uhr am frühen Mittwochmorgen.
Die Linie 957 steuert auf ihrer Route auch die zur Centroallee gelegene Neue-Mitte-Haltestelle an. Doch besonders viel los ist hier am Vormittag nicht. Die meisten Fahrgäste haben sich einen alternativen Fahrweg gesucht.
Dazu zählen übrigens auch die Zugverbindungen: Aus Osterfeld lässt die Nordwestbahn den Regionalexpress 44 in fünf Minuten zum Hauptbahnhof rollen. Am Sterkrader Bahnhof schauen Fahrgäste nach den Regionalexpress-Linien 5 und 19, die eine ähnliche Fahrzeit zur Innenstadt benötigen.