Oberhausen. Schwerer Schlag für die Centro-Promenade. Das „Brauhaus Zeche Jacobi“ hat Insolvenz angemeldet. Für den Betreiber eine schmerzhafte Entscheidung.
Das Centro Oberhausen verliert sein Brauhaus. Das freistehende Gebäude an der Promenade wird als „Zeche Jacobi“ vom aktuellen Betreiber Gerald Friedauer nicht weitergeführt. Die „Ärwins Brauhaus GmbH“ musste Insolvenz anmelden. Friedauer begründet die folgenreiche Entscheidung mit den fehlenden Einnahmen während des Corona-Lockdowns.
„Eine große Immobilie mit einem hohen Kostenblock ist über einen langen Zeitraum ohne Einnahmen nicht zu betreiben“, sagt der Geschäftsführer gegenüber unserer Redaktion. 30 feste Arbeitskräfte und 30 Aushilfen verlieren ihre Jobs.
Brauhaus beim Centro-Start dabei
Das Brauhaus Zeche Jacobi gehört in der Neuen Mitte Oberhausen zu den Mietern der ersten Stunde. Bereits 1996 bei der Eröffnung des Einkaufszentrums servierte die beliebte Gastronomie auf zwei Etagen. Dementsprechend schmerzhaft sei für Friedauer auch die aktuelle Situation. „Natürlich fällt einem das sehr schwer. Aber schließlich müssen auch die Mitarbeiter versorgt werden. Dies war nicht mehr möglich. Darum blieb mir keine andere Wahl.“
Viele Gruppen nutzten das Brauhaus
Irish Pub öffnete in der Nachbarschaft
In der Nachbarschaft des Brauhauses Zeche Jacobi befand sich auch der doppelstöckige Irish Pub, der 2013 durch eine Silvesterrakete in Brand geriet und anschließend abgerissen werden musste.
An der Centro-Promenade gibt es noch ein weiteres freistehendes Gebäude. Das chinesische Restaurant Pagoda befindet sich an der Promenaden-Seite zur König-Pilsener-Arena.
Mitentscheidend war für den Betreiber auch die Tatsache, dass das Brauhaus speziell auf größere Besuchergruppen ausgelegt sei. Eine Zielgruppe, die jedoch durch die Kontaktbeschränkung momentan nicht zu erwarten sei. Das Restaurant, erläutert Friedauer, verfüge immerhin über 500 Plätze im Innenbereich und 1000 Plätze in der Außengastronomie. Vor dem Corona-Lockdown hatte das Brauhaus mit Renovierungen begonnen, die nach einem Wasserschaden nötig waren. Ob es einen Nachfolger für das urige Gastronomie-Konzept gibt oder was stattdessen mit dem Gebäude geschieht, wird sich nun erst noch zeigen.
Brauhaus adaptierte die Zechen-Kultur
Das Brauhaus Zeche Jacobi bespielte zur warmen Jahreszeit auch einen separaten Biergarten am Centro-Kanal. Dieser hatte 17 Jahre lang vor allem durch die Veranstaltungsreihe „Talentsommer“ auf sich aufmerksam gemacht. Hobbysänger erhielten hier die Chance, sich vor einem größeren Publikum zu zeigen. Die Gesangsreihe hatten die Betreiber vor vier Jahren eingestellt.
Bei der Speiseauswahl und Dekoration orientierte sich das Brauhaus an der Ruhrgebiets- und Zechenkultur. „Steigerpfanne“ und „Malocherwurst“ standen in der Speisekarte. Die Kellner trugen alte Bergarbeiterkleidung. Auch den Namen wählten die Macher nicht zufällig aus. Die Zeche Jacobi förderte die Steinkohle zwischen 1913 und 1974 in Oberhausen-Klosterhardt.