Oberhausen. Die Oberhausener CDU ist davon überzeugt, dass sie den jahrelangen Stillstand der Stadt beendet hat – und nun viele Erfolge vorzeigen kann.

Nach einigen Wochen Sommerpause greifen die Oberhausener Christdemokraten nun doch noch in den Kommunalwahlkampf ein.

Hat die frühere Dauer-Oppositionspartei in alten Zeiten unter ihren Fraktionschef Daniel Schranz die Bürger zu regelmäßigen Bustouren eingeladen, um die Orte politischer Pleiten und langjähriger Mängel von SPD-Stadtoberhäuptern abzufahren, so läuft der Hase diesmal andersherum: Nach fünfjähriger Amtszeit von Daniel Schranz als Oberbürgermeister lädt die CDU zur „Erfolgs-Tour“ ein – mit immerhin acht Stationen.

CDU-Ratsfraktion bisher nur zweistärkste Fraktion im Oberhausener Stadtrat

Die CDU-Ratsfraktion ist mit 20 Sitzen seit 2014 zwar nur zweitstärkste Fraktion im Rat hinter der SPD (23 Sitze) und hat keine eigene Mehrheit, dennoch fühlen sich die CDUler als heimliche Regierungspartei, die im Rat mit einigem Geschick ihrer Fraktionschefin Simone-Tatjana Stehr so manches Bündnis geschmiedet habe, um die Stadt voranzubringen – sogar mit den Linken.

Der Oberhausener CDU-Chef Wilhelm Hausmann: „Wir haben den jahrelangen Stillstand in der Stadt beendet.“
Der Oberhausener CDU-Chef Wilhelm Hausmann: „Wir haben den jahrelangen Stillstand in der Stadt beendet.“ © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter und Mütter – und auch wenn der Rat naturgemäß mit mehreren Fraktionen und Gruppen gemeinsam wegweisende Entscheidungen über Investitionen oder Stadt-Projekte eingetütet hat, ist die CDU überzeugt: Ohne ihre Parteifreunde, ohne Daniel Schranz an der Stadtspitze, ohne Ralf Güldenzopf als Strategie- und Planungsdezernent und ohne den neuen Ordnungsdezernenten Michael Jehn, wären viele Vorhaben gar nicht realisiert worden.

CDU: Wir haben Bewegung erzeugt

„Wir wollten aus dem jahrelangen Stillstand von Oberhausen heraus, wir haben jetzt Bewegung erzeugt und wollen den Schwung mitnehmen. Dafür benötigen wir das Vertrauen der Wähler, um als stärkste Ratsfraktion künftig noch mehr Feuer machen zu können“, kündigt der langjährige Oberhausener CDU-Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Hausmann an. Vieles sei dem Oberbürgermeister zu verdanken. Man habe in den vergangenen Jahren gespürt: „Wo der Oberbürgermeister nicht schiebt, da bewegt sich das nicht. Es wäre schön, wenn alle Führungskräfte der Stadt einen solchen Einsatz zeigen würden wie Daniel Schranz.“

CDU-Fraktionsvorsitzende Simone-Tatjana Stehr.
CDU-Fraktionsvorsitzende Simone-Tatjana Stehr. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Fraktionschefin Stehr meint, es habe durchaus die Gefahr eines Stillstands in Oberhausen gegeben, weil man keine eigenen Mehrheiten gehabt hätte. „Das war nicht einfach, Mehrheiten im Rat zu organisieren. Aber am Ende gehören natürlich viele Ratspolitiker dazu, um Oberhausen nach vorne zu bringen.“

Walsumbahn wird reaktiviert

So schreibt sich die CDU auf die Fahne, dass die ehemals reine Güterbahnstrecke von Oberhausen nach Voerde (Walsumbahn) wieder reaktiviert wird, bisher ist immerhin schon einmal eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht. Dann soll nach jahrzehntelanger Diskussion endlich auch der S-Bahn-Haltepunkt Alstaden/Rehmer entstehen.

Als Teil der Central-Park-Vision der CDU, der Verbindung zwischen Olga-Park und Kaisergarten, soll auch eine beleuchte Laufstrecke in der Nähe des Schlosses Oberhausen am Kanal verwirklicht werden. Die geplanten Längsverbindungen zwischen den Radschnellwegen sind nach Auffassung der CDU vor allem auf das Engagement einzelner CDU-Ratsleute zurückzuführen – eine Machbarkeitsstudie zur Strecke über den Hiberniadamm ist angeleiert.

Rekordausgaben für nachhaltige Investitionen

Der kräftige Anstieg städtischer Investitionen von einst 20 Millionen Euro im Jahr auf die Rekordinvestition von 110 Millionen Euro sei vor allem Schranz zu verdanken. Zudem werden die Schulen mit 80 Millionen Euro Landesgeldern aufgemöbelt.

Walsum-Bahnstrecke erste Station der Tour

Die „Erfolgs-Tour“ der CDU beginnt schon am Donnerstag, 6. August 2020, um 16.30 Uhr. Das Thema: die Walsum-Bahnstrecke. Alle Bürger sind von der Partei herzlich eingeladen, sich nahe dem alten Buschhausener Bahnhof an der Skagerrakstraße/Ecke Am Sandberg/Eisenbahnbrücke zu treffen.

Reden kann man dort mit Experten über die Reaktivierung dieser Bahnstrecke für den Personennahverkehr von Oberhausen bis Wesel. Dabei sind unter anderem Frank Heidenreich (CDU-Fraktion im Verkehrsverbund VRR), Oberbürgermeister Daniel Schranz, CDU-Landtagsabgeordneter Wilhelm Hausmann und Christa Müthing (Ratsmitglied Buschhausen). Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Die weiteren Termine der Tour: Montag, 10. August, 16 Uhr: Laufstrecke Kaisergarten, Schloss Oberhausen, Konrad-Adenauer-Allee 46; Dienstag, 11. August, 15 Uhr: Radschnellweg RS1 mit Prof. Noll (RVR-Spitzenkandidat) Hiberniastraße/Ecke Fritz-Eickelen-Weg; Freitag, 14. August, 14.30 Uhr: Schulinvestitionen (Ort noch unklar); Mittwoch, 19. August, 18.30 Uhr: Zukunft von Kaiser&Ganz Bahnhofstraße/ Ecke Steinbrinkstraße; Montag, 24. August, 16.30 Uhr: Edeka-Zentrallager Gewerbegebiet, Waldteichstraße; Freitag, 28. August, 16 Uhr: Arthotel Ana (Kaufhof), Paul-Reusch-Str. 38; Dienstag, 1. September, 18 Uhr: Stahlwerksgelände, Brammenring, an der L‘Osteria.

Dass die im letzten Wahlkampf der SPD durch Abriss verursachte Baulücke Kaiser&Ganz in der Sterkrader Mitte nun endlich dank der Investition der Stadtsparkasse geschlossen wird, sei ebenso ein Erfolg wie die privaten Investitionen im Stadtgebiet: die Ansiedlung von Edeka mit mindestens 1000 Arbeitsplätzen, der Umbau des lange leer stehenden Kaufhof-Gebäudes zum Arthotel Ana in der Oberhausener Innenstadt und die Baupläne für 1600 Wohnungen mit 3500 Bewohnern auf dem Stahlwerksgelände. An all diesen Orten lädt die CDU in den nächsten Wochen interessierte Bürger ein.