Oberhausen. Die Machbarkeitsstudie für neuen Betrieb auf der alten Walsumbahn ist auf den Weg gebracht. In Oberhausen könnte es zwei neue Haltepunkte geben.
Die Wiederbelebung der Walsumbahn, der Bahnstrecke von Oberhausen Hbf über Hamborn und Walsum nach Wesel, nimmt Fahrt auf. Bereits im Januar haben die beteiligten Städte und der Kreis Wesel mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) eine Absichtserklärung unterzeichnet. Jetzt geht es um die Freigabe der Mittel für die Machbarkeitsstudie des VRR. Sie kostet die Stadt Oberhausen knapp 20.000 Euro. Die Bezirksvertretung Sterkrade begrüßte das Projekt einhellig.
Die Studie wird die Zahl der möglichen Fahrgäste auf der Strecke untersuchen, das Verhältnis zwischen Einnahmen und Aufwendungen des Betriebs sowie die volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Relation. Das ist unter anderem abhängig davon, ob die Linie nur von Oberhausen Hbf bis Duisburg-Walsum bedient wird oder darüber hinaus über Voerde-Möllen und Voerde-Friedrichsfeld bis nach Wesel. In letztgenanntem Fall müsste eine neue Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal gebaut werden.
Zur Zeit fahren nur Güterzüge
Die Kosten der Wiederbelebung gelten ansonsten als überschaubar, da die Bahntrasse bereits vorhanden ist und noch für Güterverkehr genutzt wird. Allerdings soll die Strecke künftig elektrisch betrieben werden. Zudem müssen neue Bahnsteige unter anderem in Buschhausen, Hamborn-Neumühl, Walsum-Fahrn und Walsum-Overbruch gebaut werden. Womöglich muss der Lärmschutz entlang der Strecke verbessert werden.
In Sterkrade legten die Bezirksvertreter Wert darauf, auch einen Haltepunkt an der Lindnerstraße zu prüfen. Damit könnten nicht nur das RWO-Stadion und das dortige Gewerbegebiet bedient werden, sondern über das Projekt einer Seilbahn auch das Centro.
Bis 1983 fuhren noch zwei Zugpaare am Tag
Die bis Wesel knapp 29 Kilometer lange Strecke ist 1912 in Betrieb gegangen. Seit 1914 wurde sie von täglich acht Personenzugpaaren zwischen Oberhausen Hbf und Hamborn und weiteren acht Zugpaaren von und nach Wesel befahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg endete die Strecke in Voerde-Spellen, weil die Brücke über den Kanal zerstört war. Sie war aber zeitweise mit der Linie von Duisburg-Ruhrort nach Oberhausen Hbf verknüpft. Vor der Einstellung des Personenverkehrs 1983 verkehrten nur noch täglich zwei Zugpaare bis Walsum. Für den Güterverkehr war die Strecke bis zur Schließung des Kohlekraftwerks in Voerde 2017 von Bedeutung.