Oberhausen. Oberhausener Krankenhäuser bekommen gute bis durchschnittliche Qualität bescheinigt. Ausnahme bildet das EKO. Umfrage von Krankenkassen

Kompetente Ärzte, schöne Zimmer und nettes Personal: Den Oberhausener Krankenhäusern wird in einer aktuellen Auswertung der Krankenkasse AOK eine durchschnittliche bis gute Qualität bescheinigt. Eine Ausnahme ist jedoch das Evangelische Krankenhaus (EKO), das im Vergleich mit den anderen Kliniken in einigen Bereichen abfällt. So würden nur 68 Prozent der befragten Patienten das EKO weiterempfehlen – im Bereich „Innere Medizin“ spricht sogar nur jeder zweite Patient (51 Prozent) eine Empfehlung aus.

Die AOK Rheinland/Hamburg hat zusammen mit den Krankenkassen Barmer GEK und hkk sowie dem Projekt „Weisse Liste“ Versicherte zu ihren Erfahrungen während des Klinikaufenthalts befragt. Die Helios St. Elisabeth-Klinik wird insgesamt betrachtet von drei von vier Patienten (74 Prozent) weiterempfohlen, auch in den Bereichen „Ärztliche Versorgung“, „Pflegerische Betreuung“ und „Organisation & Service“ kann das Krankenhaus durchschnittliche Ergebnisse erzielen. Das St. Marien-Hospital, das zusammen mit dem St. Josef-Hospital als „Katholisches Klinikum Oberhausen“ aufgeführt wird, wird geringfügig öfter weiterempfohlen (77 Prozent). Auch das St. Clemens-Hospital in Sterkrade kommt auf diesen Wert – ebenfalls 77 Prozent der befragten Versicherten würden das Haus weiterempfehlen.

Andere Befragung, anderes Ergebnis

Im Bereich „Innere Medizin“ kann das St. Clemens-Hospital bei der Frage nach der ärztlichen Versorgung besonders überzeugen: Mit dem Befragungsergebnis befindet man sich unter den besten Krankenhäusern im Rheinland. Das Evangelische Krankenhaus schneidet dagegen im Bereich Innere Medizin unterdurchschnittlich ab. Neben der geringen Weiterempfehlungsquote werden die ärztliche Versorgung (63 Prozent Zufriedenheit), die pflegerische Betreuung (64 Prozent) und das Kriterium Organisation & Service (55 Prozent) relativ schlecht bewertet.

Das EKO gibt in einer Stellungnahme an, dass andere Befragungen durchaus zu einem entgegen gesetzten Ergebnis kommen. „In der aktuellen Klinik-Liste des Focus, die größte Ärztebefragung Deutschlands, die zudem die Patientenumfrage der Techniker Krankenkasse auswertet, zählen wir zu den besten 80 Krankenhäusern in NRW“, so Sprecherin Beatrice Voß. „Das EKO wird hier als einziges Krankenhaus in Oberhausen genannt und belegt einen guten 58. Platz von 400 Krankenhäusern in NRW.“ Auch eigene Patientenumfragen würden diesen guten Eindruck bestätigen. „In den Kernbereichen Ärztliche Versorgung, Pflegerische Betreuung und Organisation und Service werden wir von unseren Patienten durchschnittlich mit der Note 1,5 bewertet.“

Innere Medizin wird umstrukturiert

Das Ergebnis der AOK-Befragung sei „nicht zufriedenstellend“. „Die von Ihnen angesprochene Innere Medizin wird seit einem Jahr umstrukturiert, da wir vor einem Jahr einen neuen, sehr guten Chefarzt für uns gewinnen konnten. Bei allen Anstrengungen benötigt dies etwas Zeit, mit dem Fortschritt und den Erfolgen der Veränderung sind wir zufrieden“, antwortet das EKO auf NRZ-Anfrage. Zudem liege das Krankenhaus in den Bereichen „Allgemeine Chirurgie“ und „Urologie“ bei der Bewertung der Ärztlichen Versorgung sogar über dem Bundesdurchschnitt aller Krankenhäuser. „Insgesamt arbeiten wir immer an der Verbesserung unserer Leistungen und Prozesse, da wir nur so besser werden können.“

Albert Karschti, Vorstandsmitglied des Vereins „Patient im Mittelpunkt“, der sich für Patientenschutz einsetzt, sieht in dem Befragungsergebnis Anzeichen für einen deutlichen Handlungsbedarf. „Wenn das EKO in einem Bereich nur von jedem zweiten Patienten weiterempfohlen wird, muss da etwas geändert werden.“