Mülheim. Am 24. und 25. Oktober sammeln wieder freiwillige Helfer Abfall von Mülheims Wiesen, Parkanlagen, Spielplätzen und Straßen ein. Seit 1976 findet die Aktion jährlich statt. MEG-Abfallberater ist zufrieden mit dem Engagement der Bürger.

Meistens sind es Papierchen oder Taschentücher, Müll eben, den viele einfach mal so ins Gebüsch werfen. Oft sind auch Autoreifen dabei und Batterien. Und manchmal sogar ganze Wohnzimmerausstattungen inklusive Ledercouch und Fernseher.

Jahr für Jahr rücken Schulklassen und Kindergartengruppen, Vereinsmitglieder und andere engagierte Bürger und Bürgerinnen aus, um das, was Menschen aus Gedankenlosigkeit oder purer Absicht in der Natur entsorgt haben, wieder einzusammeln.

Seit 1976 hat das Müllsammeln einen festen Platz im Mülheimer Stadtleben: Immer im Herbst (weil dann die Schonzeit vorbei ist und die Sammler auch in den Artenschutzgebieten ausschwärmen können) findet die Aktion „Mülheim räumt auf“ statt, die sich hauptsächlich an die Schulen richtet, aber auch interessierten Vereinen, Organisationen oder Einzelpersonen offensteht.

Bislang 1500 Anmeldungen

„Die beteiligten Klassen werden mit Müllsäcken, Handschuhen und einem Plan ihres Einsatzgebietes ausgerüstet“, erklärt MEG-Abfallberater Michael Keller. Im vergangenen Jahr sammelten 1965 Teilnehmer so insgesamt 7,4 Tonnen Müll ein. Die gefüllten Säcke und gegebenenfalls auch größere Fundstücke werden an vorher festgelegten Plätzen abgeliefert, so dass die MEG-Mitarbeiter sie dort abholen können.

In diesem Jahr werden sich die freiwilligen Müllsammler am 24. und 25. Oktober über das gesamte Stadtgebiet verteilen. Bislang haben sich 1500 Teilnehmer angemeldet, doch Michael Keller ist überzeugt, dass die Zahl noch steigen wird. „In manchen Jahren gab es 3000 Freiwillige, mittlerweile hat sich das bei etwa 2000 bis 2500 eingependelt.“ Womit Michael Keller, der das Projekt seit 1992 betreut, sehr zufrieden ist.

Kinder für den Umweltschutz sensibilisieren

Allerdings beobachtet er auch einen leichten Sinneswandel, der ihm weniger gut gefällt: „Die Mehrzahl ist zwar begeistert dabei, aber manche Lehrer sagen, es sei nicht ihre Sache, den Müll aus dem Wald zu holen.“ Dabei sei der pädagogische Effekt der Aktion nicht zu unterschätzen: Auf diese Weise könne man Kinder und Jugendliche für das Thema Umweltschutz sensibilisieren.

Vielen Mülheimern genügen die jährlichen Aktionstage nicht. Sie wollen mehr tun. „Das Ganze hat sich positiv verselbstständigt“, sagt Michael Keller. Oft melden sich Vereine oder einzelne Bürger bei ihm, um zu fragen, wo sie denn sammeln könnten, andere schlagen direkt ein bestimmtes Gebiet vor. Keller koordiniert in Absprache mit den Landschaftswächtern dann auch diese kleineren Einsätze. Das Bedürfnis der Menschen, auf diese Weise ihre Stadt schöner zu machen, sei auf jeden Fall da.