Mülheim. . Um den Anwohnern die Sammelstellen für ihre Tonnen zu ersparen, sollen Straße und Wendehämmer für die großen Fahrzeuge verbreitert werden. Verwaltung prüft das Konzept. Weil der Müllwagen nicht in die schmale Straße fahren darf, sollen Müllmänner die Tonnen bis auf weiteres zu Fuß abholen.
Für das Mülltonnenproblem an der Westminsterstraße zeichnet sich nach einem Ortstermin mit Bürgern, Verwaltung und Politik eine Lösung ab: Straße und Wendehämmer sollen so hergerichtet werden, dass der Müllwagen die enge Siedlung durchfahren kann. Bis dahin sollen die Müllmänner die Tonnen zu Fuß vor den Häusern abholen. Am Montag hatten sich Anwohner, Vertreter von Grünen, CDU und Mülheimer Bürgerinitiativen MBI, Stadt und Entsorgungsgesellschaft MEG vor Ort getroffen und diesen Vorschlag erarbeitet.
Wie berichtet, hatten Stadt und MEG acht Sammelplätze für die Abfalltonnen der Siedlung geplant, nachdem die Behälter zwölf Jahre lang vor den Häusern der Anwohner entleert wurden. Stadt und Entsorgern war aufgefallen, dass die Straße für die Müllwagen zu schmal sei und die Wendehämmer für eine Kehrtwende nicht ausreichten.
Die Siedlungsbewohner fühlten sich überrumpelt, als mit dem Bau der – ihrer Meinung nach ohnehin zu kleinen – Sammelplätze schon begonnen worden war. Mit Flashmobs und einer Online-Petition machten sie auf das Problem aufmerksam. Nach der WAZ-Berichterstattung schaltete sich auch die Politik ein. Die Grünen arrangierten schließlich den Ortstermin mit allen beteiligten Parteien.
Verwaltung will Vorschlag prüfen
Die Anwohner Eva Heintzen und Marc Herrschaft führten die Runde durch die Siedlung. „Ich bin Tagesmutter und ich bin mir sicher, dass ich meinen Job verlieren werde, wenn auf einem Sammelplatz vor meinem Haus 33 Mülltonnen stehen“, argumentierte Heintzen gegen die Planung.
Grüne legen Entwurf für Prüfauftrag vor
Die Grünen legten bereits am Dienstag den Entwurf für einen Antrag vor, dem sich CDU und MBI wohl anschließen werden. Danach soll die Verwaltung prüfen, ob die Wendehämmer vergrößert werden können, damit Müllfahrzeuge vorwärts in die Straße einfahren und an deren Ende wenden können. Zugleich sollen Straßenlaternen auf Anwohnergrundstücke versetzt werden, um die Straße zu verbreitern. Dass die Tonnen bis dahin an den Häusern abgeholt und zum Wagen gefahren werden, soll für die Bürger keine Kosten erzeugen. Die MEG hat bereits ihre Bereitschaft dazu erklärt.
Alfred Krüger, Bezirksvertreter der Grünen: „Es ist erfreulich, dass uns der Ortstermin einer alle Seiten zufrieden stellenden Lösung sehr nahe brachte.“
Dr. Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes, bekräftigte, die Einrichtung von Sammelplätzen sei gegenwärtig die einzige Möglichkeit, die Müllabfuhr sicher zu stellen. Die MEG dürfe bei den heutigen Verhältnissen nicht in die enge Siedlung hineinfahren. Eine für die Anwohner freundlichere Lösung sei nur zu erreichen, wenn die Wendehämmer so vergrößert werden, dass die Müllwagen sie nutzen können. Zudem müssten Straßenlaternen auf Privatgrundstücke versetzt werden, um die vorgeschriebene Straßenbreite zu erreichen.
Die Verwaltung will den gemeinsam erarbeiten Vorschlag nun bis zur nächsten Sitzung des Planungsausschusses Ende April prüfen. Zentgraf: „Ich bin mir sicher, die Verwaltung weiß bis dahin, ob es technisch möglich ist oder nicht.“ Für die Übergangszeit erklärte die MEG sich bereit, die Mülltonnen von ihren Angestellten zu Fuß vor den Häusern abzuholen.