Mülheim. . Zum Saisonstart an der Freilichtbühne Mülheim wird das Areal an der Dimbeck aufgeräumt. Dafür packen die Ehrenamtler an – ein Zusammenschluss aus Mülheimer Künstlern, Technikern, Musikern, die seit zehn Jahren Leben auf die Freilichtbühne bringen.

Ein Vereinsvorsitzender, der in einem großen blauen Container herumhüpft, ein Messebauer, der eine Bühnenverkleidung streicht, und knapp 20 Freiwillige, die einen Müllberg abtragen: So sieht Frühjahrsputz auf der Freilichtbühne aus. Das Besondere daran: Die Vereinsmitglieder, die hier so eifrig räumen, schleppen, streichen und, ja, auch hüpfen, sind seit Januar alleinige Pächter des Geländes.

Und daher ist es bei diesem Frühjahrsputz mit Putzen allein nicht getan. „Wenn wir schon mal dabei sind, machen wir es komplett“, sagt Peter-Michael Schüttler, Gründungsmitglied der „Regler-Produktion“, einem Zusammenschluss aus Mülheimer Künstlern, Technikern und Musikern, die seit zehn Jahren Leben auf die Freilichtbühne und in den Park bringen.

Es hat sich einiges getan

Das Vereinsheim gibt es seit 1936, dem Jahr, in dem die Freilichtbühne eingeweiht wurde, ein historisches Schätzchen also, aber mit maroder Elektrik und heruntergekommener Innenausstattung. Seit die Regler nun alleinige Pächter sind, hat sich jedoch einiges getan. „Hier hingen die Leitungen und Schalter einfach lose herum“, erzählt Peter Szabowski und zeigt auf die frisch verputzten Wände. Auch die Umkleiden und die Bäder sind neu, ein paar Vereinsmitglieder sind gerade unterwegs, um noch eine passende Duschtasse zu besorgen.

Saison-Auftakt mit der Ruhr-River Jazzband

Die Freilichtbühne entstand 1935 auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs. Der Park wurde vor fünf Jahren zum Naturdenkmal ernannt.

Die Regler veranstalten auf der Freilichtbühne jährlich Programm. Zum Saisonauftakt spielt die Mülheimer Ruhr-River Jazzband am Sonntag, 4. Mai, 15 Uhr. Eintritt frei, Hut kreist.

Wo einst Kartons bis zur Decke gestapelt waren, stehen jetzt neue Regale. Bei der Beleuchtung hat man auf LED umgerüstet. An den Wänden hängen zwei To-Do-Listen mit weiteren Aufgaben, auch für den Außenbereich, den das Team seit einigen Wochen für die Saison vorbereitet. Eine große Aufgabe haben sie bereits bewältigt: „Hier war eine Müllhalde – Erde mit altem Müll vermischt, meterhoch“, erzählt Schüttler. Jetzt liegen noch ein paar Bretter, Planen, Metallstangen und alte Stühle vor der Felswand, fleißige Ehrenamtler lassen den Schrotthaufen schnell schrumpfen.

Noch mehr Helfer

Im Laufe des Tages würden noch mehr Helfer hinzukommen, so Peter Szabowski. Schließlich müsse die Anlage bis zum 4. Mai in einem vorzeigbaren Zustand sein. Da findet das erste Konzert der Saison statt. „Aber es sind ja immer genug Leute da, die mit anpacken.“ So wie Ekkehard Virnich, der sich um die Gestaltung der kleinen Bühne kümmert und sie gerade zum zweiten Mal streicht. Dass sie jedes Jahr in neuem Gewand daherkommt, hat Tradition. Jetzt thronen an der Rückseite der Bühne zunächst Fragmente von Fotodrucken, die beim Lichtfestival entstanden sind, eine Arbeit von Stefan Lamberty.

Dass es schön wird an der Freilichtbühne liegt allen am Herzen: „Wir haben einen Ort geschaffen, wo jeder unabhängig von seinen finanziellen Verhältnissen Kultur genießen kann“, sagt Schüttler. Und jetzt gilt es, diesen Ort erfolgreich in eine neue Ära zu führen.