Mülheim. . 350 Mitarbeiter des Automobilzulieferers Thyssen-Krupp Presta Steer Tec aus Mülheim-Saarn warten auf ein Konzept der Geschäftsführung zur Standort- und Beschäftigungssicherung. Für die Zukunft des Standortes soll es im September Verhandlungen geben.
Die Hängepartie um die Zukunft des in Saarn ansässigen Automobilzulieferers Presta Steer Tec geht in die heiße Phase. In den kommenden Wochen erwartet die 350-köpfige Belegschaft ein Signal der Geschäftsführung, ob und wie es 2017 am Sommerfeld weitergehen kann.
Wie berichtet, braucht das Saarner Werk von Presta Steer Tec dringend ein neues Konzept, um die Zukunft abzusichern. Grund hierfür ist ein entgangener Großauftrag für die Fertigung von 4,3 Millionen Lenkungen für BMW. Der Automobilhersteller hatte sich für sein Projekt „35up“ für eine technische Lösung entschieden, die die im Thyssen-Krupp-Konzern beheimatete Presta Steer Tec nicht bieten kann.
Schon jetzt gibt es Beschäftigungsprobleme
Der Betriebsrat erwartet, wie dessen Vorsitzender Fredy Biedermann am Freitag auf Nachfrage sagte, in den kommenden vier Wochen von der Geschäftsleitung in Mülheim und am Zentralstandort in Luxemburg ein Konzept zu Beschäftigungssicherung und Standortgarantie präsentiert zu bekommen. Auf dieser Grundlage will der Betriebsrat dann in die Diskussion zur Zukunft einsteigen.
Ein eigenes Konzept der Arbeitnehmerseite sei von der Geschäftsführung „nicht akzeptiert“ worden, so Biedermann. Die Idee war, sich am Standort Mülheim komplett von Großaufträgen zu lösen. Mit kleineren Losen sollte die Stammbelegschaft gehalten werden. Nicht machbar, soll die Unternehmensführung gesagt haben. Mit Kleinaufträgen werde das Werk es nicht schaffen, beständig einen ausreichend großen Auftragsbestand zu generieren. Kleinere Aufträge, an denen Presta zurzeit dran ist, könnten auch von Werken in Osteuropa oder China abgearbeitet werden. 130 Mitarbeiter haben unbefristete Arbeitsverträge in der Fertigung am Sommerfeld, 190 in der Verwaltung. Laut Biedermann gibt es schon aktuell Beschäftigungsprobleme im nichtproduzierenden Bereich, 2017 bekommt – nach jetzigem Stand – auch die Fertigung die Auftragsflaute zu spüren. „Keiner weiß, wie es hier weitergeht“, sagt der Betriebsrat. „Das ist eine völlig offene Partie.“