Mülheim. . Der Mülheimer Automobilzulieferer Thyssen-Krupp Presta Steer Tec steht vor schweren Zeiten. Konzernleitung und Geschäftsführung gaben am Dienstag bei einer Betriebsversammlung keine Zusagen zur Beschäftigungssicherung. 350 Mitarbeiter bangen.

„Die Kollegen sind geschockt!“ Dieses ernüchternde Fazit zieht der Betriebsratsvorsitzende der Mülheimner Presta Steer Tec nach der Betriebsversammlung am Dienstag. Er sieht, nachdem ein BMW-Großauftrag ausblieb, den kompletten Produktionsstandort in Saarn in Gefahr. 350 Mitarbeiter des Automobilzulieferers bangen um ihre Zukunft.

BMW lässt, wie berichtet, 4,3 Millionen Lenkungen „aus technischen und wirtschaftlichen Gründen“ lieber von einem Wettbewerber produzieren. Presta Steer Tec geht leer aus, der Auftrag hätte Beschäftigung bis ins Jahr 2030 garantiert.

„Arbeitgeber hat sich bedeckt gehalten“

Laut Betriebsrat Biedermann ließen Geschäftsführung der Liechtensteiner Presta Holding und Vorstand der Konzernmutter Thyssen-Krupp während der Betriebsversammlung ein Bekenntnis zur Beschäftigungssicherung am Standort Saarn vermissen. „Der Arbeitgeber hat sich bedeckt gehalten“, so der enttäuschte Biedermann. Das Unternehmen wolle sich ausschließlich über das Senken der Personalkosten wieder am Markt ins Gespräch bringen. Das reiche nicht aus. Es fehlten auch innovative neue Produkte, das mache die Nichtberücksichtigung durch BMW deutlich.

„Bevor wir als Belegschaft etwas abgeben, muss es erst mal eine Zusage zur Beschäftigungssicherung geben“, so Biedermann. Man habe die Geschäfts- und Konzernführung aufgefordert, hierzu in Gespräche mit der Arbeitnehmerseite einzusteigen.

Verhandlungen zu Interessenausgleich und Sozialplan scheinen unausweichlich. „Es gibt im Moment gar keine Neuaufträge“, so Biedermann. „Dann ist hier 2020 Schluss, dann bleibt nur die Ersatzteilproduktion mit 30, 40 Leuten.“