Mülheim. Viele Rolltreppen der MVG in Mülheim sind anfällig für Defekte. Einige der Anlagen sind schon über 30 Jahre alt. Häufig ist jedoch Vandalismus Ursache für Ausfälle. Vor allem ältere Fahrgäste sind über die häufig defekten Rolltreppen verärgert.
Immer wieder ärgern sich vor allem ältere Kunden der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) darüber, dass Rolltreppen aus oder in die U-Bahn-Schächte still stehen. „Mit dem Alter werden die Treppen einfach reparaturanfälliger“, sagt Nils Niemann, zuständig bei der MVG für die technische Gebäudeausstattung. Über 30 Jahre sind die Rolltreppen inzwischen alt. An vier weiteren Standorten wird die MVG bis September die Anlagen erneuern. Kosten: 1,2 Mio. Euro.
An den Bahnhöfen Aktienstraße, Eichbaum, Von-Bock-Straße und Heißen Kirche werden die alten Fahrtreppen gegen neue ausgetauscht. Am kommenden Montag sollen die Arbeiten an der Aktienstraße, Ausgang Arndtstraße, beginnen und bis Juli dauern. „Die alten Treppen müssen zerlegt werden, es wird eine neue Technik installiert, und auch die neue Treppe kommt zunächst in Einzelteilen“, erläutert Niemann den Aufwand. Rund 250.000 Euro kostet eine Rolltreppe. Bereits 18 hat die MVG installiert, darunter sechs neue Anlagen am Hauptbahnhof, sechs an der Christianstraße. Nach der Umgestaltung des Bahnhofs am Rhein-Ruhr-Zentrum sollen auch dort noch im kommenden Jahr neue Rolltreppen eingebaut werden.
An Heißen Kirche startet der Umbau am 2. Juni und wird sich bis 22. Juli hinziehen, den Fahrgästen steht dort ein Aufzug zur Verfügung. Nur noch Treppensteigen wird dagegen an der Von-Bock-Straße möglich sein, wenn vom 23. Juli bis 13. August dort die Rolltreppen ausgetauscht werden. „Die Anlagen stammen hier noch aus den 1970er Jahren“, sagt Niemann. Am Eichbaum schließt sich die Erneuerung der Fahrtreppe von Ende Juli bis Anfang September an. Auch dort ist der Bahnsteig dann nur noch zu Fuß über die Treppe zu erreichen.
Neue Rolltreppen leiser und sicherer
Durch die Reparaturanfälligkeit waren die Rolltreppen in letzter Zeit „immer teurer“ geworden, heißt es bei der MVG. Doch nicht nur der Verschleiß bereitet ihnen Sorgen, sondern auch der Vandalismus. „Häufig stehen Rolltreppen still, weil mutwillig einer der Notknöpfe gedrückt wird“, berichtet die MVG.
Bei den neuen Anlagen wird in solchen Fällen künftig kein Techniker mehr rausfahren müssen, um die Treppe wieder zum Laufen zu bringen: „Es gibt eine automatische Wiedereinschaltung nach Missbrauch des Nothalts.“ Aber auch sonst haben die neuen Treppen deutliche Vorteile: Unter anderem verfügt jede über einen Zwei-Richtungsbetrieb, die Fahrtreppe kann fahrgastabhängig auf- oder abwärts laufen. „Sie sind leiser als die alten, energiesparender, und die gelben Umrandungen der Stufen“, so Niemann, „erhöhen die Sicherheit.“
Die Mülheimer Verkehrsgesellschaft in Zahlen
Jährlich befördert die MVG rund 27 Millionen Fahrgäste. 51 Busse und 38 Straßenbahnen sind dazu im Einsatz. Rund 520 Mitarbeiter beschäftigt die MVG. Die Erlöse über den Fahrkartenverkauf betragen jährlich rund 28 Mio. Euro.
Die Stadt muss jährlich bei der MVG ein Defizit von rund 30 Mio. Euro ausgleichen.