Mülheim.

Unter der Erde spüren die Fahrgäste nichts von den Arbeiten, die über ihren Köpfen passieren. Dort oben buddeln die Bagger zwei tiefe Gruben aus, nebenan stampfen Rammen meterlange Stahlträger in die Erde. An der U-Bahn-Haltestelle Mühlenfeld baut der Verkehrsverbund Via, zu der auch die Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) gehört, einen Aufzug und einen neuen Notausgang. Damit wird die Haltestelle ab Juli 2014 barrierefrei zugänglich sein.

Diese großen Gruben am Hingberg sehen schon imposant aus – immerhin messen sie sechs Meter Tiefe und fünf Meter im Durchmesser. Daher bleiben immer wieder Passanten und Spaziergänger vor dem Bauzaun stehen und spähen durch die Absperrung. Manche löchern die Arbeiter mit Fragen oder schießen Fotos. Auch aus den Häusern gegenüber lugen die Bewohner aus den Fenstern der oberen Etage. Sie müssen in diesen Tagen noch starke Nerven haben, denn bis Mitte kommenden Jahres wird’s an der Hingbergstraße laut, solange wird weiter gebaut. Im Moment fließt der Verkehr nur in eine Richtung an der Baustelle vorbei. „Das wird bis Dezember noch so sein“, verrät MVG-Sprecher Jens Kloth.

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Jede Menge Schutt hat das beauftrage Unternehmen, ITH aus Bochum, bereits abtransportiert. Weitere Tonnen werden noch hinzu kommen, wenn die Gruben auf bis zu sieben Meter Tiefe ausgehoben sein werden. „An dieser Stelle entsteht ein Notausgang“, erklärt Dirk Müller vom Via-Immobilienmanagement. Unterirdisch wurde damals beim Bau der U-Bahn-Station bereits eine Treppe angelegt. „Also muss lediglich die Decke durchbrochen werden“, erklärt Dirk Müller. Oberirdisch wird ein Glashäuschen über dem Notausgang gebaut, das sich von Innen öffnen lässt, „und von Außen von der Feuerwehr“.

Gläserner Überbau für Aufzug

Einige Meter weiter vorne wird dann ein gläserner Überbau für den Aufzug geschaffen – ähnlich wie an der Haltestelle Christianstraße. „Davor wird es einen Fußgängerüberweg mit Zebrastreifen geben.“ Dieser leitet Fußgänger sicher auf die andere Straßenseite zum Edeka/Aldi-Parkplatz. Noch gräbt sich ein Mini-Bagger im Aufzugschacht Stück für Stück durch die Erdschichten. Ist diese abgetragen. muss die 1,60 Meter dicke Betondecke durchstoßen werden. „Mit Hilfe einer Seilsäge wird die Betondecke in vier Blöcke geschnitten und dann mit einem Kran hochgehoben und mit Tiefladern abtransportiert“, erklärt Dirk Müller. Starke Erschütterungen – wie es damals Anwohner beim Bau an der Christianstraße empfunden hatten – soll es dabei nicht geben, verspricht Müller. „Es wird lediglich laut.“ Über die neuen Rolltreppen geht es hinunter an den Bahnsteig. Im hinteren Teil vor – dem ehemaligen Pförtnerhäuschen – soll der Aufzug entstehen und ab Juli 2014 die Fahrgäste befördern.