Mülheim-Heißen. . Am Straßenrand entdeckt: Drei Wahlplakate an einer Laterne in Mülheim-Heißen finden Passanten „ein wenig viel“. Dicht an dicht kleben die Wahlwerbungen nun dort aneinander.
Damit Werbung ihren eigentlich Zweck erfüllt, muss sie gesehen werden – das liegt in der Natur der Sache. Kein Wunder also, dass in jedem Wahlkampf die sichtbarsten Stellen der Stadt schnell belegt sind. Wer zuerst kommt, plakatiert zuerst – oder schafft er sich nachträglich einen prominenten Platz. In Heißen führte das nun zu einer gedrungenen (und politisch eher unwahrscheinlichen) Laternen-Koalition, die kaum noch höher hinaus kann.
Was gerade diese eine Laterne an der Gracht so besonders macht, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Und es fing auch alles ganz harmlos an: Die Linken legten vor. Gut auf Augenhöhe, nicht zu tief, damit es nicht im Weg ist, schnürten sie ihr Plakat um den Mast und hatten diesen erst einmal für sich alleine – bis die SPD ihr Plakat darunter klemmte. Sahra Wagenknecht, die milde lächelnd gen Heißen-Mitte schaut, rutschte dabei ein Stück höher. Das SPD-Team gab sich Mühe, ein wenig Abstand zwischen dieses rot-rote Bündnis am Pfahl zu bringen und den Laternenmast ansehnlich zu behängen.
Plakate sind seitdem gar nicht mehr zu übersehen
Richtig sehenswert wurde die Laterne jedoch erst, als nun ein junger FDP-Anhänger zu Werke ging: Der schnürte das Plakat mit dem in diesem Wahlkreis antretenden Kandidaten, Roman Müller-Böhm, unter die beiden anderen, griff beherzt zu und schob einmal kräftig alles nach oben bis er mit ausgestreckten Armen auf Zechenspitzen dastand. Man muss es ihm lassen: Die Plakate von SPD und Linken sind seitdem gar nicht mehr zu übersehen.
Kommunalwahlen 2014Dicht an dicht kleben die Wahlwerbungen nun aneinander. Als „ein wenig viel“ empfindet das ein Passant am Dienstagmorgen. Mehr wird es aber wohl auch nicht werden; mit anderthalb Wochen bis zum Urnengang ist ein viertes Mitglied im gelb-rot-roten Laternenbündnis eher unwahrscheinlich. Klar ist aber jetzt schon: Wer auch immer die Plakate letztlich wieder abnimmt. . . Bitte die Leiter nicht vergessen.