Mülheim. . Seit zwei Wochen ist das Briefwahlbüro im Mülheimer Rathaus geöffnet – für ein Fazit ist es dem Teamleiter Wahlen, Dirk Klever, da noch zu früh. Aber eine Zwischenbilanz kann er bereits ziehen, und die zeigt, dass immer mehr Briefwähler die Unterlagen online anfordern.

Das Briefwahlbüro ist seit zwei Wochen im historischen Rathaus geöffnet. Ob die Briefwahlbeteiligung in diesem Jahr besonders hoch ist, dazu wollte sich Dirk Klever, Teamleiter Wahlen, noch nicht äußern. Das Fazit sei erst zu ziehen, wenn die Briefwahl vorbei sei. „Anfangs gibt es immer einen Run, jetzt ist es ein bisschen abgeebbt“, so Klever. Er hat aber festgestellt, dass derzeit mehr Wahlberechtigte die Möglichkeit nutzen, die Briefwahlunterlagen über das Online-Formular anzufordern. Zumindest im Vergleich zur letzten Kommunalwahl 2009. „Es sind heute mehr Bürger im Internet unterwegs,“ sagt Klever. Und man spare ja auch Porto.

Mit 26.000 angeforderten Briefwahlunterlagen rechnet die Stadt bis zum Freitag, 23. Mai, dem letzten Tag, an dem das Briefwahlbüro geöffnet hat. „Wahrscheinlich“, so Klever, „liegen wir darüber. Aber das kann man wirklich erst in der letzten Woche sagen.“

Stimme gleich im Briefwahlbüro abgeben

Zu den Briefwählern zählt die Stadt diejenigen, die sich die Wahlunterlagen nach Hause schicken lassen, und jene „Direktwähler“, die gleich zum Abgeben der Stimme ins Briefwahlbüro im Raum C.113 im Rathaus kommen.

Kommunalwahlen 2014Wenn man die Zahlen aus den letzten Kommunalwahlen vergleicht, kann man schon eine steigende Tendenz erkennen. Im Jahr 2004 gab es ca. 3400 Direktwähler und rund 9800 Bürgerinnen und Bürger ließen sich die Unterlagen schicken. 2009 wählten ca. 2600 Bürger direkt, rund 12 800 bekamen die Stimmzettel per Post.

1400 Bürger haben direkt gewählt

In den ersten zwei Wochen hatten 2004 im Briefwahlbüro 1400 Bürger direkt gewählt, 7340 hatten die Unterlagen postalisch angefordert. 2009 waren es 1147 Direktwähler in den ersten 14 Tagen, 9911 Mal wurden Unterlagen verschickt. „Da liegen wir schon drüber“, so Klever: Vom 28. April bis zum 12. Mai 2014 wurden 11.944 Anfragen nach Briefwahlunterlagen beantwortet und 1764 Bürger wählten direkt – 174 waren es allein am vergangenen Montag. „Unser Spitzentag war der 5. Mai mit 236 Direktwählern“, so Klever.

Kommunalwahlunterlagen gingen auch in die weite Welt: In Ghana, Japan, Kanada, Afrika oder China lagen die Adressen. „Und die klassischen Urlaubsziele sind natürlich auch dabei“, so Dirk Klever. Von den 11.944 verschickten Briefwahlunterlagen sind ca. 4500 zurückgekommen. „Die werden nach den 27 Briefwahlbezirken vorsortiert“, erläutert Klever. Ausgezählt wird am Abend des Wahltages in der Volkshochschule.