Mülheim. . Der Mülheimer Arbeitsmarkt bleibt im Monat April relativ stabil. Vor allem die Zahl der Jugendarbeitslosigkeit ist zurückgegangen. Trotzdem bleibt das Thema aktuell – die Agentur für Arbeit widmet sich der Jugendarbeitslosigkeit nun schwerpunktmäßig.
Der Mülheimer Arbeitsmarkt bleibt im Monat April relativ stabil. „Besonders erfreulich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit“, sagt Christiane Fern, Leiterin der Agentur für Arbeit Oberhausen/Mülheim. Derzeit gibt es in Mülheim 242 junge Menschen unter 25 Jahren ohne Beschäftigung, das sind 17 weniger als im März und 10 weniger als im April 2013. Doch haben aktuell mehr als 60 Prozent der jungen Arbeitslosen keinen Berufsabschluss. Daher bleibt das Thema aktuell – die Agentur für Arbeit widmet sich der Jugendarbeitslosigkeit nun schwerpunktmäßig.
Zunächst zur allgemeinen Situation: Die Arbeitslosenzahl ist im April im Vergleich zum Vormonat um 45 auf aktuell 6493 Personen gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr aber hat die Arbeitslosigkeit zugenommen: um 148 Personen. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,7 %. Darunter fallen relativ wenige Jugendliche (3,7 %) ohne Job, dafür umso mehr ältere Menschen: 36,6 % sind 50 Jahre und älter. Im Gegensatz zu anderen Revierstädten können sich die Mülheimer Zahlen aber sehen lassen. „In Mülheim wird viel getan, um Jugendliche zu vermitteln“, sagt Fern. Zum Vergleich: In Oberhausen liegt die Jugendarbeitslosigkeit (15-25 Jahre) bei 11 %. Vielen jungen Bewerbern stehen zu wenig Stellen gegenüber.
Gute Auftragslage wirkt sich nicht auf Stellenzahl aus
Die gute wirtschaftliche Auftragslage habe sich bisher nicht positiv auf die Anzahl neuer Stellen ausgewirkt. Neue Stellen geschaffen haben vor allem Bau- und Fertigungsbetriebe.
Im Bereich der Zeitarbeit wurden 124 neue Stellen geschaffen. Im Handwerk waren es 2013/2014 insgesamt 185 Ausbildungsstellen, das sind 15 oder 8,8 % mehr als im Vorjahr.
Unterstützung aus einer Hand
In Mülheim herrscht die umgekehrte Situation – hier stehen 910 Bewerber 937 Stellen gegenüber. Was zur Folge hat, dass im Ausbildungsjahr 2013/2014 471 Stellen unbesetzt blieben und 531 Bewerber weiter auf der Suche sind. „Dabei appellieren wir stets an die Arbeitgeber, sich nicht nur die Bewerber mit den besten Noten rauszupicken, sondern sich selbst von den Qualitäten eines Jugendlichen zu überzeugen – etwa mit Hilfe einer Einstiegsqualifikation“, sagt Christiane Fern. In einem solchen Praktikum können Arbeitgeber und -nehmer erproben, ob die Chemie stimmt. „Und sich auch von schwächeren Jugendlichen überzeugen.“ Christiane Fern rät: „Das Instrument sollten Arbeitgeber nutzen und sich von Vorbehalten lösen.“
Um möglichst viele junge Menschen in den Beruf zu vermitteln, will die Agentur für Arbeit bald einen gemeinsamen Weg mit Stadt und Sozialagentur gehen – um am Ende Unterstützung aus einer Hand anbieten zu können. Zunächst besteht die Offensive aber daraus, Jugendliche möglichst eng zu betreuen, sie in Praktika zu vermitteln und gezielt Unternehmen in den Branchen anzuschreiben, in denen Ausbildungsplätze fehlen – etwa im Einzelhandel oder in Kfz-Werkstätten.