Nach dem Ratsbeschluss über die Zukunft der Freilichtbühne ist jetzt ein Neuanfang mit Rollentausch angesagt. Hauptmieter des Geländes an der Dimbeck ist nun die Regler Produktion und die Existenz „Der Freunde der Freilichtbühne“ soll per Untervertrag gesichert werden (Wir berichteten). So wollte es die Politik.

„Dass diese grundsätzliche Entscheidung getroffen wurde, hat uns allen gut getan“, sagt Hans-Uwe Koch, Vorsitzender der Regler. Wie die künftige Zusammenarbeit und Veranstaltungsplanung funktionieren kann – darüber gab es in dieser Woche ein erstes Sondierungstreffen zwischen den führenden Köpfen der Regler und des Freilichtbühnen-Vereins. Als ein „sehr offenes, konstruktives und zielgerichtetes Gespräch“, bezeichnet es Koch. Dem schließt sich Dirk Biesgen, Vorsitzender der Freunde der Freilichtbühne, an: „Im Prinzip wurde der große Weg besprochen. Und der sieht gut aus.“ Wenn der Vertrag so zustande käme, wie es sich abzeichne, „dann steht weiteren Planungen nichts entgegen“, so Biesgen.

Der Ratsbeschluss pro Regler stieß teils auf heftige Reaktionen bei Mitgliedern der „Freunde der Freilichtbühne“. Einer hatte auf Facebook eine Todesanzeige und Abschiedsgrüße veröffentlicht. „Das spiegelt aber nicht die Meinung des Vorstandes und anderer Vereinsmitglieder wider“, betont Biesgen. Die Verhandlungen zum Untermietvertrag sehe man sogar als Chance für mögliche Verbesserungen zwischen den Beziehungen beider Vereine zum Wohle der Freilichtbühne als einen wichtigen Kulturort. Auch die Gerüchte von etwaigen Auflösungserscheinungen des Vereins und dass sich Cirsten Piduhn, Musical-Produzentin der „Quest Media“, und Lebensgefährte Wayne Graves, enttäuscht aus dem Vorstand zurückziehen wollen, weist Biesgen entschieden zurück: „Sie sind weiterhin aktiv.“ Es gebe keinerlei Gründe für eine Resignation. Dass sich das bislang eher kommerzielle Programm der „Freunde“ größtenteils auf die Musicals der Quest Media konzentrierte, war einer der Kritikpunkte. Perspektivisch habe man sich auf den Weg gemacht, „die Anzahl der Musicals zu halbieren und andere Veranstaltungen wie Theater und Kino zu machen, wie es in unserem Konzept steht“. Perspektivisch kann sich Biesgen auch eine Zusammenarbeit mit dem Schauspielstudio Ruhr und der Folkwang Schauspiel-Abteilung vorstellen. Eine konkrete Programmplanungen 2014 gebe es bislang noch nicht: „Die Entscheidung und die Auseinandersetzungen haben uns sehr viel Kraft abverlangt.“ Zunächst gehe es darum, eine überdachte, transportable Bühne „aus Vereinsgeldern und Spenden zu finanzieren“.