Mülheim. Das Naturbad in Mülheim-Styrum bereitet sich auf die nahende Saison vor. Die Mitarbeiter sind seit Anfang März damit beschäftigt, die Wasserbecken und das Areal ringsum zu reinigen und in Schuss zu bringen. Die Erfahrungen der Vorjahre zahlen sich nun aus, sagen sie.
Noch sind die Liegewiesen und Schwimmbecken im Styrumer Naturbad verwaist. Doch schon in wenigen Wochen soll die Badesaison starten. Derzeit sind Dustin Radde und seine Kollegen damit beschäftigt, die Schwimmbecken und Liegewiesen von den Spuren des Winters zu befreien. Es wird gereinigt, aufgeräumt, umgebaut.
Da im Naturbad keine Chemie wie Chlor zum Einsatz kommen, ist die Reinigung der Becken um einiges umfangreicher als in anderen Freibädern. „Wir haben durch das fehlende Chlor viel mehr Algenbildung“, so Dustin Radde. „Und Algen ist es leider egal, ob wir Feiertag haben oder nicht.“ Deshalb heißt es für den 20-jährigen und sein Team auch über die Ostertage „ab in die Becken“. Mit speziellen Schlammsaugern oder mit Keschern werden Schmutz und Algen abgesaugt. Mit Unterwasserschmutzfräsen wird der Dreck am Boden und an den Wänden weggefräst.
Naturbad will Anfang Mai in die Saison starten
Zum Saisonstart Anfang Mai stehen zwei Neuerungen im Naturbad auf dem Plan. „Die Öffnungszeiten sollen in Zukunft flexibler gestaltet werden“, sagt Frank Schellberg, Geschäftsführer der Paritätischen Initiative für Arbeit (PIA), die das Bad betreibt. „An schönen Tagen soll das Bad bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet bleiben und nicht schon wie sonst um 19 Uhr schließen.“
Ein zweiter Punkt ist die Unterhaltung: „Ab und zu soll es Musik im Beach-Bereich geben, etwa abendliche Chillmusik oder spezielles Programm für Kinder.“ Die Beachbar wird nach Bedarf geöffnet haben.
Zudem soll der Imbissbereich neben Pommes oder Currywurst bald auch mehr Obst und Gemüse im Angebot haben.
Seit Anfang März hat das Team mit der Grundreinigung zu tun. Nach und nach wurden die Becken geleert bzw. das Wasser in andere Becken gepumpt. Denn das Wasser soll erhalten bleiben. Nachdem die Becken sorgfältig gereinigt worden sind, fließt das Wasser über die Regenerationsbecken wieder zurück. Da sich jedoch immer wieder neue Algen bilden und die Schwebestoffe, die das Wasser trüben, für den Badegast nicht angenehm sind, rücken Radde und Kollegen ihnen jeden Tag mit den Saugern zu Leibe.
Im Nichtschwimmerbecken funktioniert es wegen der niedrigen Wasserhöhe noch recht einfach. In einem Spezialanzug läuft Dustin Radde wie beim Staubsaugen das Becken Bahn für Bahn ab. Die Sandbereiche müssen mit Haken und Keschern bearbeitet werden. Eine höhere Herausforderung stellt da schon das Schwimmerbecken dar. Aufgrund der Tiefe kann Markus Rehbein, der für die Reinigung zuständig ist, das Becken nicht ablaufen, sondern muss vom Rand aus, mit Hilfe spezieller Verlängerungsstangen, die Bahnen Stück für Stück reinigen. Durch die mehrjährige Erfahrung hat er aber auch das sehr gut im Griff. „Wir sind mittlerweile auf einem ganz guten Level angekommen“, meint Radde. „Zum einen natürlich durch unsere Erfahrung, zum anderen hat das Wasser in Naturbädern nach etwa vier Jahren seine höchste biologische Wertigkeit.“ Daher achten er und seine Kollegen penibel darauf, dass kein Tropfen abhanden kommt.
Nicht nur die Becken müssen für die kommende Badesaison vorbereitet werden. Rasenflächen, Spielgeräte, Wege müssen gereinigt werden und die riesigen Regenerationsbecken, in denen das Schwimmwasser gefiltert wird, müssen gewartet und gepflegt werden.