Mülheim. Für Mülheimer genügt ein Satz: Erika geht in Ruhestand. Freunde des üppig portionierten, schnellen Essens wissen, wer gemeint ist. Erika Langer stand 45 Jahre an der Fritteuse, wurde geschätzt, von den Lokalmatadoren besungen und hat noch jeden satt bekommen. Nun übernimmt ihre Tochter.

Einige Mülheimer hatten in der Facebook-Gruppe „Du weißt, dass du aus Mülheim kommst“ über diesen Post einer Nutzerin diskutiert: „Erika hört auf!“ Macht die bekannte Pommesbude an der Aktienstraße zu? „Nein“, versichert Sonja Escribano, die „Erikas Braterei“ bereits seit 23 Jahren führt. Ihre Mutter Erika, Namensgeberin und frühere Besitzerin der Braterei, habe sich lediglich in den Ruhestand verabschiedet. „Es fiel ihr zunehmend schwer, so lange hinter der Theke zu stehen und zu arbeiten.“ Daher genieße sie nun – mit fast 75 Jahren – den Ruhestand.

"Hier bleibt alles wie seit 45 Jahren

Den hat sie sich auch verdient. Schließlich brutzelte Erika Langer ihr ganzes Berufsleben lang am Grill. „Mutti war immer präsent“, sagt Sonja Escribano, die bereits seit ihrem elften Lebensjahr im Geschäft der Mutter mithalf. Bereits vor 23 Jahren übernahm die Tochter das Geschäft an der Aktienstraße. Angefangen hatte das Bratwurst-Business in einem umgebauten Wohnwagen. Dort stand Erika Langer vor 45 Jahren zum ersten Mal an der Fritteuse. Das war der Beginn der beliebtesten Pommesbude Mülheims: „Erikas Braterei“. Viele Stammkunden hat Erika Langer für sich und ihr schnelles Essen in den Jahren gewinnen können und hat sich so den Ruf der „kultigsten Pommesbude der Stadt“ erarbeitet. An starken Tagen stehen die Kunden bis draußen Schlange.

Facebook-Gerüchten über Änderungen der Speisekarte oder Preiserhöhungen entgegnet Sonja Escribano: „Hier bleibt alles wie seit 45 Jahren – und daran wird sich auch nichts ändern.“