Mülheim. Das Magazin „Men’s Health“ hat Müllstatistiken ausgewertet. Danach produzieren die Mülheimer mit 560 Kilo pro Kopf den meisten Abfall in Deutschland. Allerdings: Die Stadt führt eine penible Statistik, listet alle Sammeldaten auf. Tatsächlich produzieren die Bürger nur 260 Kilo Restmüll.

Das Magazin „Men’s Health“ ist bisher nicht als Fachblatt der Abfallwirtschaft aufgefallen, hat aber in Mülheimer Mülleimer geblickt und stellt in seiner März-Ausgabe fest: In der Ruhrstadt wird (im Vergleich der 50 größten Städte Deutschlands) am meisten Müll produziert, 560 Kilo pro Kopf, in Dresden am Ende der Skala 326 Kilo. Quelle seien Angaben der Statistischen Landesämter.

Umweltamtsleiter Dr. Jürgen Zentgraf winkt genervt ab. Wieder so eine Statistik, die aus Mülheim Müllheim machen möchte. „Wenn man blind alles zusammen zählt, dann stehen wir da wirklich ziemlich weit oben.“ In Mülheim notiere die Verwaltung in ihrer Abfallbilanz penibel alle Daten, die sie bekomme. Zum Beispiel auch die Ergebnisse von Altkleidersammlungen. Zentgraf: „Wir wollen eine sachgerechte Statistik.“

Hälfte des Mülls ist Bodenstaub und Straßenaufbruch

Tatsächlich produzieren Mülheims Bürger im Mittelwert laut städtischer Bilanz sogar 1200 Kilo Abfall im Jahr. Da ist aber alles drin – von Restmüll (260 Kilo pro Kopf) über Papier (72), Glas (20), Straßenkehricht (11) bis zu Altreifen, die in der städtischen Entsorgung landen (250 Gramm pro Kopf und Jahr). Fast die Hälfte der 204.000 Tonnen Mülheimer Müll machen Bodenaushub (61.000) und Straßenaufbruch (31.000 Tonnen) aus.

Auch die Langzeitentwicklung spricht dagegen, dass die Mülheimer große Müllmacher sind: Die Restmüllmenge sank in zehn Jahren von fast 50- auf 43.000 Tonnen, in der selben Zeit stieg die Summe der getrennt gesammelten Wertstoffe von 28- auf 35.000 Tonnen.