Mülheim. Nach den offiziellen Zahlen der Landesstatistiker machen die Mülheimer nach den Bottropern den meisten Müll im Land. Aber sagen die Zahlen wirklich die Wahrheit. Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes bestreitet das.
Sind die Mülheimer etwa die größten Schmutzfinken im ganzen Land? Wenn man die aktuellen Zahlen der Düsseldorfer Landesstatistiker sieht, könnte man das zumindest glauben. Die Müllmenge pro Kopf sinkt 2012 zwar im Vergleich zu 2011, aber unter allen Kreisen und Städten ist Mülheim mit 555,8 Kilo noch ziemlicher Spitzenreiter. Das sind immerhin mehr als 1,5 Kilo täglich pro Nase. Im Vergleich zu 2011 ist die Menge in der schrumpfenden Stadt um 5,7 Kilo pro Person und Jahr zurückgegangen. Nur die Bottroper hinterlassen mehr Müll. Es ist aber auch nicht so, dass die Differenz zum Landesdurchschnitt nur ein paar Kilo groß wäre. Sie ist deutlich: genau 85,4 Kilogramm. Gut, auf dem Land fällt weniger an als in Städten, weil Bio-Müll dort weniger in den Kreislauf kommt.
Aber auch im Regierungsbezirk Düsseldorf sind es immer noch im Schnitt 73 Kilo weniger. Die Nachbarstädte liegen deutlich besser: 474,2 Kilo sind es in Essen, 473,9 Kilo in Oberhausen. Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes, sieht darin in einer ersten Stellungnahme ein statistisches Problem. „Es kommt darauf an, was erfasst wird.“ Vergleicht man den Haus- und Sperrmüll, so sieht es für Mülheim schon wieder günstiger aus. Hier liegt Mülheim mit 281,7 Kilo sogar vor Oberhausen mit 320,8 Kilo. Auch hier hat sich Mülheim gegenüber 2011 deutlich um rund 23 Kilo verbessert. Aber was bringen statische Vergleiche, wenn sie nichts aussagen?