Die Altpapier-Berge wachsen durch die Festtage um ein Drittel und die Altglasmangen sogar um 50 Prozent. Die Entsorger reagieren darauf mit Sondertouren und zusätzlichen Fahrzeugen.

Feiern macht Freude, aber auch jede Menge Müll. Davon können Dirk Eurskens und Thomas Renn ein Lied singen. Denn Eurskens leitet bei der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) den Bereich Straßenreinigung. Und Renn ist als Kommunalbeauftragter der Recyclingfirma Rhenus unter anderem für die Entsorgung des Mülheimer Altglases zuständig.

Eurskens schätzt, dass nach den Feiertagen rund um den Jahreswechsel etwa ein Drittel mehr Altpapier abgefahren werden muss. „Die Leute wollen nach Weihnachten möglichst schnell ihr Geschenkpapier und ihre Verpackungskartonage los werden“, weiß Eurskens. Ähnliches kann sein Kollege Renn vom Altglas berichten. Er schätzt, dass das Altglasaufkommen nach den Feiertagen um etwa 50 Prozent zunimmt. „Es wäre für uns wünschenswert, wenn die Leute ihr Altglas nicht sofort, sondern ein- oder zwei Wochen nach den Feiertagen zu den Containern bringen würden“, betont Renn.

Besonders überfüllt sind nach seiner Erfahrung die Containerstandorte, die mit dem Auto gut erreichbar sind und eine Parkmöglichkeit bieten.

Normalerweise reicht Rhenus ein Fahrzeug mit einem Fassungsvermögen von 43 000 Litern, um im Laufe einer Woche alle Altglascontainer und auch einige der Nachbarstadt Essen zu leeren. Zurzeit sind aber zwei Fahrzeuge und zwei zusätzliche Springer-Mitarbeiter im Einsatz, um das Altglasgebirge, das sich nach Weihnachten und Silvester aufgetürmt hat, abzubauen. Jetzt wird, entgegen der Regel, auch samstags geleert. „Gerade in den Siedlungen haben wir oft das Problem, überhaupt an die Container heranzukommen, weil sie von Anwohnern, die jetzt zu Hause sind, weil sie Weihnachtsferien haben, zugeparkt sind“, berichtet Renn.

Auch bei der MEG hat man nicht nur für den 24. und 31. Dezember, sondern auch am 2. und 4. Januar Sondertouren eingeplant, um die Altpapierberge abzubauen und Reste vom Silvesterfeuerwerk von den Straßen zu holen. Insgesamt sind vier Fahrzeuge und acht Mitarbeiter dafür im Einsatz. Bei der täglichen Reinigung in der Innenstadt ist jetzt eine zusätzliche Kehrmaschine im Einsatz. „Besonders problematisch sind die Holzstangen und Batterien der Silvesterraketen, weil wir die nur von Hand aufnehmen können“, berichtet Eursken. „Auch die Hausmülltonnen sind nach den Feiertagen besonders voll. Hier bleibt es aber bei den üblichen Leerungsrhythmen, in der Regel einmal pro Woche“, betont der MEG-Mann. Grundsätzlich werden in der Innenstadt zweimal werktäglich, ab 7 Uhr und ab 11 Uhr mit jeweils einer Kehrmaschine und drei Handreinigern die Straßen vom Müll befreit. In den anderen Stadtteilen ist dies in der Regel ein- bis zweimal pro Woche der Fall. Soweit keine festtagsbedingten Sondertouren gefahren werden, werden die Altpapiercontainer ein bis dreimal pro Woche geleert.

235 Container-Standorte mit Altpapier- und Altglasbehältern gibt es nach Angaben der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft im gesamten Stadtgebiet.