Mülheim. . Rasende Autos und eine schlechte Einsicht zum angrenzenden Aufzug der U-Bahn-Haltestelle könnten aus Sicht von Anwohnern gerade Kinder an der Christianstraße gefährden. Sie fordern eine Fußgängerampel. Stadt und Polizei sind anderer Ansicht.

Herbert Szallies ärgert sich über die Stadt. Schuld ist der Zebrastreifen neben dem U-Bahn-Aufzug an der Hingbergstraße (Haltestelle Christianstraße). Diese Ecke sei sehr gefährlich, besonders für Kinder. Die Aufzugtür öffnet sich nämlich nicht zur Häuserfront, so dass es bis auf die viel befahrene Hauptstraße nur wenige Schritte braucht. „Wenn hier Kinder rauskommen, sind sie tot.“ Anders als erwachsene Verkehrsteilnehmer würden sie oft unbedacht auf die Straße laufen.

„Sie werden hinter dem Aufzug gar nicht gesehen, wenn Autos von Heißen kommen.“ Doch auch bei guter Sicht von der anderen Seite würden längst nicht alle Fahrer Rücksicht auf Fußgänger nehmen. „Die Autos fahren teilweise durch, ohne anzuhalten. Auch Laster.“ Die Warnschilder in beide Fahrtrichtungen blieben unbeachtet. Für Szallies ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Tragödie passiert. „Deshalb gehört hier schnellstens eine Fußgängerampel hin.“

Zwei Parkplätze Richtung Heißen gesperrt

Anwohnerin Astrid Rausch unterstützt diese Forderung. Zwar betrachtet sie den Straßenabschnitt nicht als Todesfalle, aber als Gefahrenstelle. „Für einen Zebrastreifen ist die Straße zu stark befahren. Das ist einfach Wahnsinn hier, die Autos fahren einfach drüber.“ Sollte keine Ampel möglich sein, müsse zumindest der Zebrastreifen entfernt werden, da er falsche Sicherheit suggeriere. Wenn ihre Tochter Anna (6) zur Schule geht, überquert sie dort nicht die Straße, sondern läuft zur nächsten Ampel. Darauf legt Rausch großen Wert. „Mir wird aber mulmig, wenn ich darüber nachdenke, dass Anna in zwei, drei Jahren doch lieber den Zebrastreifen benutzt.“

Nachdem im Oktober ein Rentner dort von einem Autospiegel erfasst wurde, begutachteten Polizei und Straßenverkehrsbehörde die Unfallstelle. Das Ergebnis: Zwei Parkplätze in Richtung Heißen wurden gesperrt, um bessere Sicht zu gewährleisten. „Wir denken nicht über eine Fußgängerampel nach“, sagt ein Stadtsprecher. Weitere Maßnahmen seien ebenfalls nicht geplant. „Natürlich müssen alle Verkehrsteilnehmer aufeinander achten.“ Zudem teilt die Polizei auf Anfrage mit, dass das Umfeld des Aufzugs kein Unfallschwerpunkt, sondern unauffällig sei.