Mülheim. Nach der Jubiläumsfeier des Klosters Saarn wartete auf die Besucher ein Gruß der Polizei: Besucher, die in der Klosterstraße geparkt hatten, bekamen ein Knöllchen in Höhe von 20 Euro. Die Stadt reagiert und signalisiert Gesprächsbereitschaft. Das Ordnungsamt kann sich temporäre Änderungen vorstellen.
Saarn ist überall in der Stadt - zumindest, was Parkprobleme angeht. Warum? - um das zu verstehen ist zunächst eine Rückblende auf Samstag nötig. Da wurde im Kloster nämlich der 800. Geburtstag gefeiert. Als die Besucher zu ihren Autos zurückkehrten, fanden diejenigen, die in der Klosterstraße geparkt hatten, einen Gruß der Polizei vor: ein Knöllchen in Höhe von 20 Euro, der Grund: Parken auf dem Gehweg.
Die Stadt reagiert nun darauf mit einem Gesprächsangebot: „Man kann mit uns im Vorfeld reden“, sagt der Leiter des Ordnungsamtes, Bernd Otto. Und diese Botschaft sendet er ausdrücklich nicht nur nach Saarn, sondern auch allen anderen Organisatoren von Großveranstaltungen. Durch kurzfristige Änderungen könne man die Situation entspannen. Beispielsweise könnte eine Straße zeitweise zur Einbahnstraße umdeklariert werden. Jeweils vor Ort könne sicher immer eine Lösung gefunden werden, die sowohl für die Anlieger wie für die Veranstalter akzeptabel sei, ist Otto überzeugt. Für diejenigen, die jetzt in Saarn ein Knöllchen bekommen haben, ist es zwar zu spät. Aber der Förderkreis des Klosters weiß nun, wo er demnächst Ansprechpartner findet.
Verkehrsprobleme sind keine Ausnahme
Das ist auch deswegen ein wichtiges Signal, weil viele von denen, die nach der Jubiläumsveranstaltung mit einem Strafmandat bedacht worden waren, sich nicht wirklich über die 20 Euro geärgert haben, sondern das Vorgehen insgesamt als unfreundlichen Akt seitens der Behörden interpretierten. Doris Schmidt-Enzmann, die auch betroffen war, beschreibt die Stimmung in dieser Situation so: „Gäste von außerhalb waren schon irritiert.“ Ist so ein Strafmandat eine angemessene Visitenkarte?
Aber wie gesagt, diese Verkehrs-Probleme sind keine Ausnahme, sondern Alltag in der Stadt. Das macht Ordnungsamtsleiter Bernd Otto schnell klar. Solche Probleme sind für ihn und seine Kollegen Alltag. In dem Fall am Samstag stammte das Knöllchen zwar nicht von Mitarbeitern seines Amtes, sondern von der Polizei. Aber die Gründe für diese Knöllchen-Aktion, die kennt er sehr wohl. Die Beamten waren ihrerseits von der Feuerwehr benachrichtigt worden. Im Notfall sei nicht genug Platz für einen Rettungswagen vorhanden gewesen. Die Feuerwehr wiederum ist vermutlich von einem Anwohner benachrichtigt worden.
Ordnungsamt will häufiger kontrollieren
Otto signalisiert daher schon jetzt: „Wir werden in nächster Zeit dort öfter kontrollieren.“ Aber er weiß auch: Gute Lösungen bringt man nur zustande, wenn alle beteiligten miteinander reden und füreinander Verständnis aufbringen.“
„Es gibt schließlich Verkehrsregeln“, betont Otto gleichwohl. Und über diese könne und dürfe sich niemand hinwegsetzen.
Aber es sei eben auch zu berücksichtigen, dass bei Großveranstaltungen Parkraum benötigt werde. Es könnten natürlich nicht ständig Ausnahmen gemacht werden, aber solche Jubiläen fänden ja auch nicht ständig statt.