Mülheim. Auch bei der Auswertung für 2013 für die Kölner Straße Richtung A52 erwartet das Umweltamt zu hohe Stickstoffdioxid-Belastung. Die Einrichtung einer Tempo-30-Zone hält er von der Bezirkregierung für durchaus denkbar, ein Lkw-Fahrverbot wie auf der Aktienstraße sei jedoch schwierig.
Die Luftbelastung mit Stickstoffdioxid (NO2) hat an der Kölner Straße den Grenzwert überschritten. 2011 hatte das Landesumweltamt (LANUV) an der Kölner Straße (Höhe Hausnummer 387) einen so genannten Passivsammler aufgestellt, bei dem für das Jahr 2012 der Grenzwert im Jahresmittel überschritten wurde: 45 Mikrogramm pro Kubikmeter wurden gemessen, erlaubt sind 40 µg/m3. Auch für 2013 rechnet das Mülheimer Umweltamt damit, dass der Grenzwert überschritten wird – denn das war das Jahr, wo sich wegen der Sperrung der Ruhrtalbrücke (A 52) besonders viel Verkehr über die B1 quälte.
Aber schon aufgrund zu hohen Immissionswerte aus dem vorvergangenen Jahr sei die Stadt zu Gegenmaßnahmen gesetzlich verpflichtet, erläuterte Umweltamtsleiter Jürgen Zentgraf vor dem Umweltausschuss.
Die Bezirksregierung wünscht als Aufsichtsbehörde die Überprüfung der Machbarkeit verschiedener Maßnahmen, darunter die, ob das Anhalten der Autos direkt unter dem Sammler verhindert werden kann, sowie den Einsatz besonders schadstoffarmer Busse im Linienbetrieb.
Ob der Verkehrsfluss an dieser Stelle durch verschiedene Möglichkeiten, etwa durch eine Änderungen der Abbiege-Regelung und eine andere Ampelschaltung mehr in Bewegung gehalten werden kann, will die Stadtverwaltung durch ein Fachgutachten prüfen lassen. Auch, was eine eine Tempo-30-Regelung im Selbecker Ortskern zwischen „Stockweg“ und „Am Timpen“ zur Luftreinhaltung bringen könnte, soll ein Fachgutachten ermitteln.
Für eine Verlagerung der Messstelle, so eine Frage der Mülheimer Umweltpolitiker, sah Dr. Zentgraf wenig Chancen, da diese das Land ausgewählt habe. Die Einrichtung einer Tempo-30-Zone hält er von der Bezirkregierung für durchaus denkbar, „wenn das zur Luftreinhaltung nötig ist.“ Ein Lkw-Fahrverbot wie auf der Aktienstraße sei jedoch schwierig, wie Jürgen Zentgraf ausführte: „Es gibt dort kaum eine Möglichkeit, die Lastwagen woanders fahren zu lassen.“