Mülheim. Die Give-Box am Dickswall war zunächst ein Mysterium, dann kam heraus: Die Tausch-Kiste war einem Ringlokschuppen-Stadtspiel entsprungen. Auch wenn die Bretterbude Gutes leisten soll, wird sie wohl vorerst eingelagert bleiben.

Zunächst waren sie ein Mysterium, die beiden wild aufgestellten Give-Boxen, in die Mülheimer Bürger Ausgedientes legen und aus denen sie Brauchbares herausnehmen konnten. Eine dieser Geschenkboxen stand am Dickswall – sie war unter anderem wegen Vermüllung abgebaut worden – eine andere steht weiterhin am Goetheplatz. Nach ein wenig Rätselraten kam heraus: Die beiden Kisten, die den Gedanken des Tauschens in sich tragen, waren dem Ringlokschuppen-Stadtspiel „Momentan Industrie“ entsprungen.

Jetzt beschäftigten sich auch die Vertreter der Bezirksvertretung I mit der Zukunft der Boxen. Denn seitdem das Ordnungsamt dem Initiator Ringlokschuppen die Rechtslage erörtert hatte, die vorsieht, dass es für die Aufstellung einer solchen Bude im öffentlichen Raum eine ordnungsrechtliche Erlaubnis braucht, hat sich offenbar nicht mehr viel getan.

"Kein Antrag auf Sondernutzung eingegangen"

„Bei uns ist noch kein Antrag auf Sondernutzung eingegangen“, sagte Peter Roedel vom Ordnungsamt vor der BV I und fügte hinzu: „Es bleibt abzuwarten, ob in dieser Angelegenheit noch ein Antrag gestellt wird.“ Beim Ringlokschuppen als Initiator der Bretterbuden mit der sozialen Idee sah man sich bislang zwar als Ideengeber, aber nicht unbedingt als Verantwortlicher.

„Denn einen einzelnen als Beauftragten für die Give-Box zu benennen, das widerspricht der gesamtgesellschaftlichen Idee dahinter, dass es ein Projekt von Bürgern für Bürger ist“, sagt Tobias Fritzsche, Sprecher des Ringlokschuppens und betont den Gedanken der Selbstverwaltung. Weil man sich aber nicht gegen das Projekt sperren wolle, werde das Team des Ringlokschuppens in den nächsten Wochen alle Möglichkeiten erörtern, die infrage kommen, um die Give-Boxen zu erhalten. Denn, so Fritzsche: „Wir sind ganz begeistert davon, wie wunderbar die Boxen von der Bevölkerung angenommen worden sind.“ Bis eine Lösung gefunden sei, sei die Box, die am Dickswall stand, „gut eingelagert und vor dem Müllcontainer bewahrt.“