Mülheim.
Der Aufsteller der „Give-Box“ am Dickswall ist gefunden – ein WAZ-Leser hatte den Hinweis gegeben: Diese und weitere Boxen wurde im Rahmen des letzten Ringlokschuppen-Stadtspiels „Momentan Industrie“ aufgebaut. Der Ringlokschuppen setzte sich nach WAZ-Anfrage mit dem Ordnungsamt in Verbindung und sucht nun nach Paten, die die Pflege der Kiste übernehmen möchten.
Wie berichtet, hatte die Sperrholzkiste am Dickswall in der vergangenen Woche das Ordnungsamt auf den Plan gerufen. Die Bretterbude, in die Bürger Bücher, Kleidung oder andere ausrangierte Gegenstände reinlegen und rausnehmen, war in den vergangenen Wochen etwas zugemüllt. Nach unserer Berichterstattung über den drohenden Abriss packten Bürger mit an und räumten sie wieder auf.
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Das änderte jedoch nichts an der Lage, denn das Ordnungsamt braucht einen Verantwortlichen, einen Ansprechpartner, der sich regelmäßig um Pflege und Instandhaltung kümmert. Schließlich ist die Box, die im öffentlichen Raum steht, nicht genehmigt. „Es geht uns nicht darum, Bußgelder zu verhängen“, macht Ordnungsamtsleiter Bernd Otto klar. Aber: „Wenn es weitergehen soll, muss sich jemand bis kommenden Montag bei uns melden.“
Gemeinsam Lösung finden
Im Ringlokschuppen wurde indes eifrig über das weitere Vorgehen diskutiert. Die Mitarbeiter haben die öffentliche Diskussion um die Box zwar verfolgt, sich jedoch als Ideengeber und nicht als Verantwortliche gesehen. „Die Give-Box ist im Rahmen eines Workshops entstanden, in dem Bürger sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigten“, erklärt Ringlokschuppensprecher Tobias Fritzsche. „Wir freuen uns, dass die Idee so super funktioniert.“ Sich als Institution einzuschalten und um die Pflege der Box zu kümmern, ersticke jedoch die Grundidee hinter dem Projekt. „Schließlich ist die Kiste von und für Bürger.“ Bevor ein solches Projekt auf institutionelle Ebene gehoben wird, müsse am Ende eben auch in Kauf genommen werden, dass die Klamottenkiste dicht gemacht wird.
Damit es aber nicht so weit kommt, haben sich Fritzsche und sein Team gestern dann doch beim Ordnungsamt gemeldet. „Wir stehen nun im Dialog.“ Gemeinsam wollen sie in den kommenden Tagen über Lösungen nachdenken – etwa in Form von Patenschaften. „Wer Interesse hat, kann sich gerne bei uns melden.“