Mülheim. Unbekannte stellten in Mülheim Boxen aus Sperrholz auf, in denen jeder ablegen kann, was er nicht mehr braucht und mitnehmen, was er mag. Die “Give Box“ am Dickswall ist mittlerweile leider zur Sammelstelle für Müll geworden. Das Ordnungsamt fordert ihre Entfernung durch die unbekannten Aufsteller.
Was nett erdacht war, ist nun ein Ärgernis, das Mülheims Ordnungsamt auf den Plan gerufen hat: Die „Give Box“ am Dickswall, ein Holzverschlag, in den Menschen eigene aussortierte Dinge zum Verschenken reinlegen, -stellen und -hängen konnten, soll verschwinden. Weil sich der Ort zur wilden Müllkippe entwickelt hat.
Aus Sperrholz und PVC-Wellplatte zusammengezimmert, steht die „Give Box“, die ausdrücklich zum Geben und Nehmen auffordert, in der Höhe der Von-Bock-Straße vor einem Haus am Dickswall. Nicht erst am Donnerstag gab sie ein jämmerliches Bild ab: Abgelegter Kram lag kreuz und quer auf dem Boden verteilt, selbst rings um die kleine Bretterbude. Offensichtlich mangelte es zuletzt an einer ordnenden Hand in der sich selbst überlassenen Selbstbedienungsbude.
Die Idee war gut
Seit Donnerstagmorgen nun kleben mehrere gelbe Zettel an der Tauschbox, vom Ordnungsamt. Es fordert den unbekannten Aufsteller unmissverständlich auf, Box samt Müll „umgehend zu entfernen“. Andernfalls, so kündigten die Ordnungshüter an, werde die ohne Genehmigung auf dem Bürgersteig platzierte „Give Box“ kostenpflichtig beseitigt. Ein älterer Herr, der am Donnerstag an der Box vorbeiging, findet es schade, dass es so weit kommen musste. „Die Idee war so gut“, sagte er. „Am Anfang hat es hier so schön ausgesehen.“ Aber jetzt: eine wilde Müllkippe. „Ein Wunder“, so der Mann, „dass die Hütte noch nicht angezündet worden ist.“
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Die nicht eingeholte Genehmigung ist das eine, andererseits erfreute sich die Box dem Hörensagen nach doch zumindest anfangs größerer Beliebtheit. Der Gedanke dahinter, dass Menschen hier Gebrauchsgegenstände zum Verschenken hineinlegen, die sie sonst auf den Müll geworfen hätten, fand auch im sozialen Netzwerk Facebook große Zustimmung.
Blumentöpfe, Kassetten und Co.
Tatsächlich hatte sich der unbekannte Ideengeber Mühe gegeben. In der Box gibt es ein Regal, auch eine Kleiderstange, so könnten „Geschenke“ dort – rein theoretisch – ordentlich hinterlegt werden. Bücher, Teller, Vasen, Blumentöpfe, Kassetten und Co. liegen und stehen auch noch reichlich im Regal, Kleidungsstücke hängen an der Stange. Doch vieles hat sich doch auch auf dem Boden verteilt: ein aufgerissenes Paket mit Ökowindeln ebenso wie Schuhe oder zerschelltes Porzellan. Schade eigentlich, dass eine wertgeschätzte Idee so enden muss. . .