Mülheim. Die Gastronomen Lillo Nicolosi und Paolo Tornetta erzählen, was sie am Hafen ab April vor haben. Noch ist von ihrem Restaurant nicht viel zu sehen.

Von außen ist am Hafenbecken zwar noch nicht viel zu sehen: Die Fenster der zukünftigen Gastronomieflächen sind nach wie vor mit Holzbrettern verschlossen. Gearbeitet wird dahinter aber schon seit über einer Woche. Ein einsamer, auf der gepflasterten Fläche abgestellter Kastenwagen deutet schon auf die Aktivität hin. Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn Ende März, spätestens Mitte April soll auf 380 Quadratmetern das Restaurant der Mezzomar-Kette eröffnen. Im Keller sind schon die Leitungen für die sanitären Einrichtungen verlegt, im Gastraum werden gerade Zwischenwände für die Kühlhäuser eingesetzt.

„Wir werden eine offene Küche haben, damit die Gäste beobachten können, wie die Gerichte zubereitet werden“, sagt Lillo Nicolosi (45), der mit seinem Cousin Paolo Tornetta (50) die Mezzomar-Kette führt. Vor acht Jahren eröffneten sie im Duisburger Innenhafen ihren ersten Standort und seitdem in fünf weiteren Ruhrgebietsstädten. Und in den kommenden Wochen stehen noch Neueröffnungen in Dortmund und in Essen-Rüttenscheid bevor.

Am Niederrhein verwurzelt

„Wir kommen eigentlich von der gehobenen Küche“, sagt Tornetto, der in den 80ern im Moerser Schloßgarten ein Restaurant eröffnete. Weitere Lokale folgten später in Wesel, wo den beiden immer noch die Rheinterrassen gehören. Qualität wollen sie auch in ihrer Mezzomar-Kette bieten, aber eben zu günstigen Preisen „Wir sind nicht der Nobelitaliener, aber streben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis an.“ Gekocht wird noch alles frisch, aber sie haben auch schon, so wie dies auch bei anderen System-Gastronomen üblich ist, über eine zentrale Küche nachgedacht, in der alles vorgegart wird.

Lange haben sich die Verhandlungen mit dem Bauherrn Kondor Wessels hingezogen, waren die Gastronomen abgesprungen und dann doch wieder an den Tisch zurückgekommen. „Der Platz ist ausgezeichnet. So einen Platz direkt am Wasser gibt es nicht so oft“, freut sich Tornetta, denn auch von der Sonne sei der Standort begünstigt. „Viele haben uns abgeraten“, gibt er zu, ist aber vom Erfolg überzeugt. Er geht davon aus, dass nachmittags die Treppe am Hafenbecken voll sein wird, von Leuten, die dort entspannen wollen. Für sie will er einen Getränkepavillon mit Selbstbedienung wie in einem Biergarten aufstellen. Aber das müsse noch wie so manches Detail mit der Stadt abgesprochen werden. Für die Außengastronomie sehen die beiden hier 200 Plätze vor. Und die Überraschung: Sie sind auch gefragt worden, ob sie das geplante Eiscafé an der Ecke übernehmen wollen, für das bislang immer Venezia vorgesehen war. Entschieden scheint noch nichts, aber Interesse hätten die Betreiber von Mezzomar.

Küche ist durchgehend geöffnet

Was weniger gut passte, ist der Grundriss. In der 380 Quadratmeter großen Gastrofläche für 150 bis 180 Sitzplätze stehen mehrere Säulen, sie ist von mehreren Mauern durchzogen und Stufen gibt es dort auch noch, um den Höhenunterschied auszugleichen. „Wir haben eine Lösung gefunden und bauen die Theke um die tragende Wand“, erzählt Nicolosi mit dem Plan in der Hand und zeigt auf die Mauer. Gemütlich soll es bei Kerzenschein und gedämpftem Licht sein, das Vorbild ist der Standort in Oberhausen im Centro an der Promenade und ein Lokal für alle zwischen 20 und 70 Jahre, das an 364 Tagen im Jahr geöffnet hat.

Morgens um 8.30 Uhr geht es los mit einem Frühstücksbuffet, sonn- und feiertags um 9.30 Uhr, mittags bietet die durchgehend bis 22 Uhr geöffnete Küche einen Mittagstisch. „Wir wollen viele Veranstaltungen machen, etwa eine Silvester-Gala, am Wochenende mit einem DJ oder einer Band“, kündigt Tornetta an.Und Sport spiele eine wichtige Rolle. Auf Bildschirmen sollen die Fußballspiele übertragen werden, wie sie mit der Fußball-WM im Sommer umgehen wissen sie noch nicht, wegen der Zeitverschiebung werden die Spiele ja sehr spät übertragen. Aber ein Public-Viewing am Hafen-Becken streben sie schon an.