Styrum. .
Dinner im Saal, Kaffee-Kuchen im romantischen Garten von Schloss Styrum wird es vorerst nicht mehr geben. Nach einem zähen Rechtsstreit zwischen der Mülheimer Stadtmarketinggesellschaft MST als Hausherrin und dem Betreiber des dortigen Restaurants wurde die historische Immobilie kürzlich geräumt.
„Sie steht jetzt leer“, erklärt MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs, „und ist nicht in optimalem Zustand.“ Gelinde gesagt . . .Nach Kammerichs Schilderung war Schloss Styrum rund zehn Jahre lang an eine Gesellschaft verpachtet, die letztlich Insolvenz anmeldete. „Da Zahlungen von Pacht und Nebenkosten ausblieben, haben wir fristlos gekündigt und zwei Mal zur Räumung aufgefordert.“ Ohne Resonanz. Die Gastronomie, die von wechselnden Betreibern geführt worden war, lief gleichwohl weiter, noch bis in den Herbst des vergangenen Jahres.
Neueröffnung nicht zum Sommer
Es kam zur Auseinandersetzung vor dem Duisburger Landgericht, die Ende Oktober 2013 mit einem Vergleich endete: Der ehemalige Pächter leistete Nachzahlungen in Höhe von rund 80 Prozent der ausstehenden Beträge. Laut Inge Kammerichs waren dies „gut 50.000 Euro, die auch komplett beglichen wurden“. Anfang November wurde Schloss Styrum leer gezogen, vorher hätten noch nichts ahnende Gäste mit Reservierungen vor verschlossenen Türen gestanden, so die MST-Chefin. Nun seien jede Menge Aufräum-, Wartungs- und Renovierungsarbeiten zu erledigen.
Was die geschichtsträchtigen Räumlichkeiten auszeichnet, ist nicht ihre Größe, denn der eigentliche Gastraum umfasst kaum 70 qm. Vielmehr schätzten Gäste vor allem das idyllische Ambiente im Erker, auf der Terrasse, im Garten.
„Wie die Immobilie künftig genutzt wird und ab wann sie möglicherweise neu vermietet wird, kann ich noch nicht sagen“, so Kammerichs. In der kommenden Frühlings- und Sommersaison gäbe es jedenfalls keine Neueröffnung mehr. Damit findet der gastronomische Betrieb im grün gelegenen Baudenkmal ein vorläufiges unschönes Ende.