Zu den namhaften Gastronomen gehört Biagio Trpia, der mit seinen Geschwistern an der Duisburger Straße das La Diva und an der Kölner Straße La Terra betreibt.

Das vorläufige Ende der Gastronomie in Schloß Styrum hat sich schon vor der Berichterstattung schnell in der Branche rumgesprochen. Und ehe eine Zeile veröffentlich war, hatte MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs zwei, drei ernsthafte Angebote von Gastronomen auf ihrem Schreibtisch liegen, die Interesse hätten, in dem ehrwürdigen Gemäuer ein Restaurant zu eröffnen. Aber nach dem Debakel mit dem letzten Pächter, der erhebliche Pachtschulden anhäufte, die gerichtlich erstritten werden mussten (wir berichteten), zögert Kammerichs noch, ob eine gastronomische Lösung überhaupt das Richtige für die repräsenativen Räume sei. Obwohl es auch namhafte Interessenten sind, schließt sie eine Neueröffnung im Sommer schon aus. Zehn Jahre ist es her, dass Santo Sabatino, der an der Promenade im Oberhausener Centro das Teatro betreibt, im Schloß nach aufwändiger Renovierung (rund 300000 Euro) mit einem vielversprechenden Konzept eröffnete. Doch lange hatte Sabatino daran keinen Spaß.

In den Internet-Foren wird die Schließung schon vielfach bedauert, und beklagt, dass ein wichtiger Punkt für Familienfeiern wie Hochzeiten fehlt - trauen lassen könnten sich die Paare gleich nebenan im Aquarius. Einer der Namhaften, der sich traut, dort eine Gastronomie zu eröffnen, ist Biagio Trupia, der mit seinen Geschwistern vor rund neun Jahren zunächst an der Duisburger Straße La Diva und an der Kölner Straße vor fünf Jahren La Terra eröffnet hat. „Das wäre der richtige Mann für Styrum“, findet Wirtschaftsförderer Tim Schiebold. Beide Restaurants laufen gut, bieten Qualität und genießen einen guten Ruf. „Das ist ein tolles Ambiente“, schwärmt der 39- jährige Gastronom Trupia, der sich vor 20 Jahren zunächst mit einem Pizza-Taxi in Duisburg selbstständig machte. Der Garten und die Terrasse reizen ihn außerdem. Es sind Dinge, die er an der Duisburger Straße nicht hat. Mit über 100 Plätzen sei es zudem größer und würde sich gut für Gesellschaften eignen. Da er sich bei La Diva etwas zurückgezogen habe, um sich stärker seiner Familie zu widmen, habe er Zeit und Energie für eine neue Herausforderung. „Wir Gastronomen wollen immer was Neues, uns verändern, aber es ist harte Arbeit.“ Er will den Standort näher prüfen.

Unterstützung bekäme Trupia auch von der Stauder-Brauerei. „Beide Lokale sind sehr angesagt. Er macht einen guten Job und weiß, was er tut“, sagt Direktor Peter Platte. Mit dem richtigen Betreiber kann der Standort funktionieren, denkt er. „Frau Kammerichs ist eben ein gebranntes Kind.“