Mülheim. .
Alle Jahre wieder geht das Zittern in den hochqualitativen Restaurants in Deutschland um: Der neue Gault-Millau erscheint. Ein Restaurantführer, dessen Tester ein paar der feinsten Gaumen der Bundesrepublik haben. Die beiden Topadressen Mülheims sind für Feinschmecker zwei Altbekannte, die wieder einmal ihre hohe Qualität unter Beweis gestellt haben.
Zum einen das seit 53 Jahren von Familie Nöthel geführte Restaurant „Am Kamin“. In dem 1732 erbauten Fachwerkshaus beheimatet fährt man eine klare Philosophie, sagt Chefkoch Sven Nöthel: „Wir haben eine sehr regionale, gemüselastige Küche.“ Drei bis vier Monate braucht der erst 25-jährige Chefkoch, um eine komplett neue Speisekarte zu entwickeln. Die neuesten Kreationen können sich Genießer seit Donnerstag schmecken lassen. Darunter zum Beispiel „Seeteufelbäckchen im Goulaschsud mit Zwiebel und Apfel“. „Eine sehr intensive Geschmackserfahrung, die sehr gut zu uns passt“, so der Chefkoch.
Gefallen an der Weinkarte gefunden
Die zweite Topadresse der Stadt ist „Mölleckens Altes Zollhaus“. Auch hier bescheinigt der Gault-Millau: „Hoher Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität“. Die Gründe für die Wertschätzung der Gourmets glaubt Chefin Kerstin Möllecken zu kennen: „Es liegt daran, dass wir seit 30 Jahren an unseren Gerichten arbeiten und daran, dass noch jede Kartoffel von Hand geschält ist.“ Zwar laufe man nicht jedem Trend hinterher, die Karte wird jedoch alle vier bis sechs Wochen überarbeitet.
Ein paar ausgewählte Klassiker haben aber mehrere Speisekarten im „Mölleckens Altes Zollhaus“ überdauert. So zum Beispiel „Geschnetzelte Kalbsnierchen in Pommery-Senfsauce an Wirsinggemüse und Rösti“.
Neben dem guten Essen haben die renommierten Restaurantkritiker vor allem Gefallen an der umfangreichen Weinkarte gefunden. Zwar kündigen die Herrschaften des Gault-Millau ihren Besuch nicht vorher an, aber „manchmal merkt man schon an den Fragen, ob es jemand vom Gault-Millau war“, berichtet Kerstin Möllecken.