Mülheim.
Mit einer Reise nach Algerien verabschiedete sich das Theater an der Ruhr mit seinen „Klanglandschaften“ vom Jahr 2013. Karima Nayt gehört derzeit nicht nur als Solotänzerin, Frauenrechtlerin und Sängerin zu den großen Persönlichkeiten der nordafrikanisch-arabischen Kultur, sondern sie ist inzwischen auch international ein neuer Star der Welt-Musik-Szene.
Mit ihrem beseelt musizierenden Quintett tauchte die französisch und arabisch sprechende Sängerin in eine faszinierende musikalische Landschaft zwischen Orient und Okzident ein, ohne dabei ihre kulturellen Wurzeln zu verleugnen. Ein Konzert, mit dem die „Klanglandschaften“ wieder einmal ihrem Anspruch gerecht wurden, aktuellen Strömungen von Künstlern Arabiens und Nordafrikas ein Forum zu bieten.
Beseeltes Quintett
Das konzentriert lauschende Publikum erlebte dann eine dunkelgelockte Schönheit, die im Scheinwerferlicht mit federnden Tanzschritten von Algerien nach Frankreich und wieder zurück eilte. Karima Nayt erzählte zu orientalischer Musik die Geschichte ihres Orients, dessen arabischer Frühling bereits zu welken droht. Voller Dramatik ist auch ihr Song von den afrikanischen Bootsflüchtlingen, die bei der Suche nach ihrem Glück auf dem riskanten Weg nach Europa ihr Leben riskieren.
Mit aufreizendem Augenaufschlag und fließenden Bewegungen begab sich die großartige Sängerin dann in das Mutterland des Chansons. Dazu spielte die junge und unter anderem mit drei Schweden international besetzte Band den perfekten Rhythmus. Wobei gerade die gefühlvoll gesungenen französischen Lieder durch das sehr atmosphärische Spiel ihres Akkordeonisten gewannen, der zu den Garanten dieser magischen Welt-Musik gehört. Viel Beifall für Karima Nayt und ihre sympathischen Musiker.