Mülheim. .
Das Theater an der Ruhr schlägt auch in der kommenden Spielzeit wieder Brücken nach Afrika und Asien. In der Reihe „Klanglandschaften“ darf sich das Publikum auf acht Konzerte mit Musikern aus Afrika, Arabien und der Türkei freuen. Dramaturg Rolf C. Hemke, seit 2007 erfolgreicher Kurator der Festivals „Theaterlandschaften“ und „Klanglandschaften“, lädt auf der Bühne am Raffelberg zu spannenden Dialogen und Begegnungen mit den Kulturen Afrikas und des Orients ein. Unterstützt wird die erfolgreiche Reihe wieder vom Sender WDR 3, der die Konzerte aus dem Theater in sein Kulturprogramm aufnimmt, vom Kultursekretariat NRW und von den bekannten Sponsoren.
Wie Hemke betont, gehe man mit den „Klanglandschaften“ in Mülheim jetzt ins sechste Jahr. Dabei erfreue sich das Festival immer noch einer „dynamischen Entwicklung“. Mit Blick auf die „Theaterlandschaften“ werde man gezielt die Koproduktion von „Musiktheaterformaten“ fortsetzen wie schon in der vergangenen Spielzeit im Rahmen des Musicals aus Ghana. Auch der WDR als Partner des Festivals schätze das konsequente Experimentieren mit Hörfunkformaten. So biete die Mülheimer Bühne für spezielle digitale Aufnahmetechniken ideale Voraussetzungen.
Arabisches und türkisches Repertoire im Fokus
Die Saison beginnt am 9. Oktober mit einem Konzert des Trios Al Jaramani und einer Reise in die „Klanglandschaft Syrien“. Hemke: „Wir wollen damit auch das aktuelle syrische Elend in den Fokus rücken.“ Das Trio um den Oud-Spieler und Sänger Khaled Jaramani widmet sich dem klassischen arabischen und türkischen Repertoire.
Aber auch die „Klanglandschaft Tunesien“, wo man derzeit wieder gegen politische Rückschritte kämpfe, sei Schwerpunktthema des Festivals. So ist am 7. November mit Nasreddine Chebli ein Star der jungen tunesischen Musikszene in Mülheim zu Gast, der hier sein neues musikalisches Projekt vorstellen wird. Es folgt am 8. November das Musiktheater „Sabra“, das von der jungen tunesischen Autorin und Regisseurin Meriam Bousselmi inszeniert wird. Ihr Musiktheater nimmt Bezug auf die aktuellen politischen Ereignisse in ihrem Land, das sich derzeit in einer Warteschleife zwischen Traditionsbewahrern und Streitern für die Demokratie befindet.
In der Reihe „Klanglandschaft Türkei“ gastiert am 15. Dezember zum zweiten Mal Göksel Baktagir im Theater an der Ruhr, der das traditionelle Repertoire, aber auch die freie Improvisation beherrscht. Im ersten Konzert im neuen Jahr ist unter dem Titel „Klanglandschaft Iran“ am 20. Januar der gefeierte persische Musiker und Komponist Hamid Motabassem zu Gast, der sich hier mit der charismatischen Sängerin Sepideh Raissadat vorstellen wird.
„Klanglandschaft Burkina Faso“
Der 15. und 16. Februar gehören dann der „Klanglandschaft Burkina Faso“, Freuen darf man sich auf die Musiker des Tim Winse Trios und auf das Musiktheater „Le Roi de la Danse“ von Olivier Coyette. Und zum Finale der Reihe ist am 22. März in der Stadthalle erneut der aus der Türkei stammende Star-Percussionist Arto Tuncboyaciyan zu Gast, der den Jazzfans auch als Sideman von Chet Baker, Al di Meola und Joe Zawinul bekannt sein dürfte und der sich diesmal im Trio vorstellen wird.
Info: Vom 24. bis zum 28. Oktober lädt das Theater an der Ruhr zu seinem Projekt „Theaterlandschaft neues Arabien“ ein. Dabei werden sechs Theaterproduktionen aus vier Ländern vorgestellt. Rolf Hemke kündigt „hochbrisante und aktuelle Inszenierungen“ an.
Das Programm für die „Theaterlandschaften“ und auch für die „Klanglandschaften“ soll Mitte September vorliegen und ist dann auch im Theater an der Ruhr erhältlich.