Mülheim-Speldorf. Die Bürgerinitiative„Wissollstraße erhalten!“ hofft weiterhin auf ein Einlenken des Eigentümers Tengelmann. Im ersten Haus wurde nun der Hausanschluss für Gas und Wasser abgeklemmt. Der Weg für weiteren Dialog scheint versperrt.

Nach wie vor rumort es in Speldorf, die Bürgerinitiative „Wissollstraße erhalten!“ will ihren Kampf gegen den Abriss dreier Häuser auf dem Tengelmann-Gelände nicht verloren geben. Trotzig-fordernd haben sie „Wissollstraße bleibt!“ auf ihr Transparent geschrieben und ein weiteres Mal am Montagnachmittag zu einer Protestaktion aufgerufen. Über den späten Nachmittag seien 30 bis 50 Unterstützer vor Ort gewesen, berichtet Malte Schiefer, der Sprecher der Bürgerinitiative.

Gas- und Wasseranschluss gekappt

Anstoß dafür, erneut zu protestieren, war für die Bürgerinitiative der Umstand, dass eine vom Eigentümer, dem Unternehmen Tengelmann beauftragte Baufirma vergangene Woche den Hausanschluss für Gas und Wasser bei dem Haus mit der Nummer 53 gekappt hat. Malte Schiefer räumt ein: „Dieses Haus steht zwar seit dem Herbst leer.“ Einverstanden ist die Bürgerinitiative mit dem Vorgehen aber dennoch nicht. Schiefer erklärt: „Damit sind weitere Fakten geschaffen worden, mit denen Tengelmann dem Abriss näherkommt. Denn damit, dass die Leitungen des Hauses Nummer 53 wieder angeschlossen werden, ist ja nicht mehr zu rechnen.“ Dass er und seine WG, die das Haus Wissollstraße 55 bewohnen, die nächsten sein werden, denen Gas und Wasser abgeklemmt wird, davon geht Schiefer nicht aus: „Wir haben ja nach wie vor ein bestehendes Mietverhältnis.“ Er und seine Mitstreiter haben – trotz der bereits eingegangenen Kündigungen der Mietverträge – die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass man ein weiteres Mal mit Tengelmann in Dialog treten könne und sich, so Schiefer, „vielleicht doch noch darauf einigen kann, dass die Häuser weiter genutzt werden.“

Aus Sicht der Eigentümerin Tengelmann stellt sich die Perspektive anders dar. Justine Zagalak, bei dem Unternehmen zuständig für Presseanfragen, sagte: „Die Mietverträge sind gekündigt worden und zum 31. Oktober wirksam geworden. Daran wird sich auch nichts mehr ändern.“ Zu der geplanten Neunutzung des etwa 1400 Quadratmeter großen Grundstücks will das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen. Vorgesehen ist, dort ein Wohn-Angebot für die Studenten der Hochschule Ruhr West zu schaffen.