Mülheim. .

Herzlich willkommen, Welcome, Bienvenido, Hartelijk welkom! Schilder mit internationalen Willkommensgrüßen könnten künftig hiesige Werkstore und Firmeneingänge zieren. Denn ausländische Bewerber – ob Fachkraft oder Azubi – könnten für den dringend benötigten Fachkräftenachschub sorgen, meint Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir weiter um Fachkräfte aus dem Ausland werben.“

Die Mitgliedsfirmen des Verbandes sind auch international tätig; Fremdsprachen, andere Gebräuche und Sitten sowie der Umgang mit Kollegen fremder Nationen sind an der Tagesordnung. „Neu ist, dass die Zusammenarbeit nicht nur am Telefon oder bei Reisen stattfindet, sondern im Büro nebenan.“ Schmitz rät, eine Willkommenskultur zu etablieren: „Das fängt beim Sprachkurs an, geht über die Unterstützung bei der Wohnungssuche und bei Behördengängen und reicht bis zum Kontaktknüpfen zu Vereinen, die sich der jeweiligen Landeskultur widmen.“

Pro Semester rund 20 ausländische Studenten

In Sachen Zuwanderung bewege sich politisch Einiges, freut sich Schmitz, etwa bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse oder durch die Blue Card als Aufenthaltsberechtigung für ausländische Akademiker. Hinzu kommen Maßnahmen wie das Förderprogramm MobiPro-EU, das europäische Jugendliche unterstützt, die eine Ausbildung oder einen Job in Deutschland suchen. Weitere Info gibt’s im Netz unter www.thejobofmylife.de. Eine Lotsenfunktion im unübersichtlichen Infoangebot übernimmt zudem die neu gestartete, zweisprachige Online-Plattform career-in-germany.de.

Für hiesige Firmen sei es einfach, an ausländische Fachkräfte zu kommen, so Schmitz: An der Hochschule Ruhr West (HRW) absolvierten pro Semester rund 20 Studierende aus China, der Türkei oder etwa Brasilien ihre Auslandssemester. Den internationalen Nachwuchs über Praxissemester oder Abschlussarbeiten mit dem Unternehmen bekanntzumachen, helfe in Zeiten von Bewerbermangel.