Mülheim. SPD und CDU haben sich zwei Wochen vor der entscheidenden Ratssitzung auf eine gemeinsame Linie in der Nahverkehrsplanung verständigt. Einem Konflikt mit der Bezirksregierung um die Rückzahlung von gut 16 Mio. Euro Fördermitteln wollen sie aus dem Weg gehen.

SPD und CDU haben sich zwei Wochen vor der entscheidenden Ratssitzung auf eine gemeinsame Linie in der Nahverkehrsplanung verständigt. Einem Konflikt mit der Bezirksregierung um die Rückzahlung von gut 16 Mio. Euro Fördermitteln wollen sie aus dem Weg gehen. So soll die Straßenbahn-Strecke über die Wertgasse hinaus zum Oppspring und weiter zum Hauptfriedhof erhalten bleiben – als neuer Ast der Linie 104. Im Einzelnen haben sich SPD und CDU auf Folgendes verständigt.

  1. Der heutige Südast der Straßenbahn 110 zwischen Wertgasse und Hauptfriedhof soll trotz geringer Fahrgast-Nachfrage erhalten bleiben. Die Fraktionschefs von SPD und CDU, Dieter Wiechering und Wolfgang Michels, begründen diese Entscheidung insbesondere mit dem Druck aus Düsseldorf, bei einer Stilllegung Fördermittel in Millionenhöhe zurückzufordern. Michels: „Es war ein kapitaler Fehler der Vorväter, die Fördermittel für den Innenstadt-Umbau an die Linie 110 zu binden.“ Wiechering betont, dass durch den Erhalt dieser Strecke erst möglich werde, dass die Bezirksregierung der Stilllegung des Flughafen-Astes doch zustimmt.
  2. Zur Linie 112 fordern SPD und CDU Verhandlungen der Stadt mit Oberhausen über einen einheitlichen 15-Minuten-Takt. Oberhausen hatte ab Stadtgrenze unlängst von 10- auf 20-Minuten-Takt umgestellt. Die Bezirksregierung hatte eine Vermittlung zugesagt.
  3. Zur Entlastung der Bahnstraße und dem Bereich rund um die Zentrale Haltestelle Stadtmitte soll der Bus 122 (OB - Styrum - Raffelberg - Broich - Hbf.) aus diesem Bereich herausgenommen und künftig über den Dickswall und die Leineweberstraße geführt werden.


Weitergehende Prüfaufträge

Weitergehend haben SPD und CDU Prüfaufträge formuliert. Insbesondere soll die Verwaltung alternative Busanbindungen von Styrum-West und Raadt als Ersatz für die Straßenbahn prüfen.

Wenn es einen Bus zwischen Raadt und Styrum-West geben sollte, wünschen SPD und CDU einen Endhalt am Ruhrstadion. Alternativ könne eine neue Buslinie das Ruhrstadion mit dem Hauptbahnhof verbinden und eine verlängerte Essener Linie Raadt an den Umstiegspunkt Hauptfriedhof anbinden.


  • Mit der neuen Buslinie von Mintard über Saarn, Broich und Speldorf-Süd zum Hafen sollen künftig auch die Wohngebiete südlich der Saarner Straße erschlossen werden. Fahrweg ab Haltestelle Heuweg: Pinzeß-Luise-Straße bis Broich Friedhof - Holzstraße - Böllerts Höfe - Strippchens Hof - Broicher Waldweg - Brandenberg usw. Gleichzeitig soll die Linie in Saarn bis auf Weiteres über die Düsseldorfer Straße fahren – wegen der Verkehrssicherheit für Kinder der Klostermarktschule.
  • Das Aus für den Bus 752 lehnen SPD und CDU ab. Die Linie soll aber künftig nicht über Selbeck und Saarn die Innenstadt ansteuern, sondern ab Alte Straße über Saarner Straße, Nachbarsweg, Lindenhof, Schneisberg und Großenbaumer Straße den Uhlenhorstweg ansteuern, wo künftig der Endhalt der 102 wegfällt.