Mülheim. . Die Bezirksvertretung hatte sich gegen eine Routen-Änderung der Buslinie 132 im Saarner Zentrum ausgesprochen, doch die Stadt überging diese Entscheidung. Jetzt schlägt die SPD Alarm: Sie sieht Kinder der Grundschule Klostermarkt in Gefahr.

Das Votum der Bezirksvertretung 3 im Juli war eindeutig: Mit nur einer Gegenstimme (FDP) hatte die Politik sich gegen eine Verlegung der Buslinie 132 von der Düsseldorfer Straße auf die Straßburger Allee ausgesprochen – vor allem, weil Kinder der Klostermarktschule ansonsten mittags nach Schulschluss genötigt wären, die viel befahrene Kölner Straße zu queren, um zu ihrer Bushaltestelle zu gelangen. In ihrem aktuellen Entwurf für den Nahverkehrsplan überging die Stadtverwaltung diesen Beschluss. Das sorgt für Ärger.

Am Donnerstag im Mobilitätsausschuss machte ein Bürger aus Mintard seinem Ärger über die geplante neue Linienführung über die Straßburger Allee Luft. Er wies auf das politische Votum der Bezirksvertreter hin, nannte das Vorhaben „unzumutbar“, weil die neuen Wege gerade für ältere, mobilitätseingeschränkte ÖPNV-Nutzer mit hohen Gefahren beim Queren der Straßburger Allee („eine Autobahn“) verbunden seien. Wie berichtet, hatte die Werbegemeinschaft Saarn eine Verlegung der Linie weg von der Düsseldorfer Straße gefordert, weil der Busverkehr im Dorfkern Probleme mache.

Es gelte immer das Prinzip des Abwägens bei unterschiedlichen Interessen, reagierte Verkehrsdezernent Peter Vermeulen auf die Bürgereingabe. Die Verwaltung sei beim Abwägen dazu gekommen, den Bus von der Düsseldorfer Straße zu nehmen, auch für den MVG-Betrieb sei dies günstiger.

Diese Aussage provozierte sofort Widerspruch. Johannes Gliem (SPD) brachte in Erinnerung, dass die Bezirksvertretung gerade deshalb die Verlegung der Linie abgelehnt habe, weil Grundschüler der Klostermarktschule sonst zu einer Haltestelle auf der anderen Seite der Kölner Straße müssten – „das ist die große Problematik“, erinnerte er an einen tödlichen Unfall vor einigen Jahren wenige hundert Meter die Kölner Straße bergauf. SPD-Fraktionschef Dieter Wiechering kündigte an, die Linienführung auf jeden Fall in die ÖPNV-Verhandlungen mit der CDU zu nehmen.

Axel Hercher kritisierte global, dass die Verwaltung bei den strittigen Maßnahmen im Nahverkehrsplan nicht alle Pro und Contra aufgelistet habe. Das gelte auch für die Problematik Düsseldorfer Straße.